Kommentare

Ich kann deine Worte sehr gut verstehen. Obwohl ich persönlich Ratschläge und Tipps vornehmlich dazu verwende, meine Resistenz dagegen zu testen, möchte ich dir trotzdem folgendes mitgeben: Andere Bücher lesen: Je länger ich Bücher über den 2. Weltkrieg las, desto mehr verlor ich Zuversicht und Hoffnung. Bei Exit anmelden: Auch wenn ein begleiteter Suizid bei rein psychischen Problemen (noch) schwierig ist, gibt es irgendwie wie eine Rückversicherung à la „Wenn es noch schlimmer wird, kann ich gehen.“ Davonlaufen: Wenn es ganz arg kommt, ist es vermutlich die bessere Strategie als von einer Brücke zu springen. Vom Leben keinen Spass erwarten und noch weniger einen Sinn: Es geht schlicht darum, weiter zu machen, manchmal mit mehr, manchmal mit weniger Freude. Sich nicht gegen Antidepressiva oder ähnliches wehren: Manchmal braucht es einfach eine kleine Dosis, um sich selbst wieder zurechtlegen zu können. Sprüche wie „Andere Menschen haben WIRKLICHE Probleme“ ignorieren: Es lässt sich schliesslich immer jemanden auf der Welt finden, dem es schlechter geht. Und komischerweise sagt niemand zu jemandem mit einer Blinddarmentzündung oder einem Beinbruch und über die Schmerzen klagt: „Reiss dich zusammen. In Aleppo würden sie dich jetzt ohne Betäubung operieren.“ Gegen die Angst: Ablenken, am besten mit körpereigenen Drogen. Einen einigermassen geregelten Tagesablauf aufbauen: Strukturen helfen, sich festzuhalten. Gegen die Kontaktschwierigkeiten habe ich leider auch kein Mittel gefunden, da habe ich auch ein Brett vor dem Kopf.
Sollte ich dir nun zu nahe getreten sei, darfst du absolut gerne auf mich wütend sein. Ich finde Wut gibt Kraft, um zu kämpfen. Und darum geht es vielleicht gerade.

Ich wünsche dir, dass du bald wieder neuen Lebensmut fasst. Ich kenne diese Gefühle. Ohne (bei mir professionelle) Hilfe hätte ich nicht gelernt, damit umzugehen. Hoffentlich hast du solche Hilfe oder findest den Mut, diese zu holen. Es lohnt sich...

immerhin bist du in der privilegierten lage, schlaue bücher zu verstehen. andere sind hierfür zu blöd.

*Ähem* Aleppo *räusper*
.
Ansonsten ist das Problem bei Suizid, dass es meistens die falschen trifft - die Menschen nämlich, die sich Gedanken machen, bewusst leben und gut zu ihren Mitmenschen sind.
Was meinst du mit dem Verweis auf Aleppo?

Feige ist auch, nicht zu versuchen das beste aus seinem Leben zu machen und sein Leben so gut wie möglich zu Leben.
Sei mutig und lebe!!

Keine Lösung.
1