Kommentare


ja, der zärtlichkeit mangel. bin ich froh, habe nach jahren ein paar freunde und freundinnen, die bei der begrüssung und abschied nicht drei luftküsschen geben sondern richtig umarmen, fest, warm und länger als halbe sekunde. und die auch mal eine berührungen zulassen, beim gemeinsamen kochen oder so, anstatt wegzuzucken.
nein es ist nicht das innere kind, dass zärtlichkeit zum überleben braucht. erwachsene brauchen das auch!
es gibt in zürich "Kuschelabende", z.b. www.ZeitZumKuscheln.ch
ausserdem: sich zu körperarbeit lektionen anmelden, oder massage kurse, z.b. shiatsu ist stark auf berührung gerichtet (am bekleideten körper übrigens).

Ich kann gut verstehen wonach ihr sucht und möchte hier mal etwas Zuversicht spenden:
1. es gibt sie, diejenigen die genauso ticken wie ihr. Also suchen, abwarten und mal initiativ sein.
2. geht Tanzen. Paartanz. Standart, Salsa oder sowas. Viele Menschen mit ähnlichen Neigungen und Sehnsüchten gehen tanzen. Aber (noch) nicht alle sind sich dessen Bewusst.
3. Redet in eurem Umfeld darüber. Macht klar, dass es nichts sexuelles, sondern einfach um Berührungen geht.
Ich bin erstaunt wie oft ich auf Gleichgesinnte treffe!
P.S. Hab mal eine Doku gesehen. In N.Y. gibts eine art "Selbsthilfegruppe" für genau diese Menschen. Fehlt noch in Zürich..

tschauz.
ich geh mit oletti und co völlig einig. wir leben in einer völlig berührungsarmen gesellschaft und es ist verdammt schwierig, dem die eigenen bedürfnisse entgegen zu setzen. ich trau mich kaum, gewisse mir liebe menschen anzufassen, weil ich weiss, dass sie das nicht gewohnt sind und nicht recht damit umgehen können. ich persönlich schätze den austausch von zärtlichkeiten extrem und halte das für dem wohlbefinden äusserst zuträglich, grad wenns draussen so kalt und unsere körper so steif und verpackt sind. finds drum auch so schade, dass derlei berührungen sofort sexualisiert werden und damit völlig auf partnerbeziehungen eingeschränkt sind. (weitere ausnahme: familie. grund kinder zu wollen.) singles bleibt da nichts anderes übrig als zu hungern oder sich mit unverbindlichem sex durchzumogeln, der aber dummerweise nur im glücksfall auch mit der hier zur debatte stehenden zärtlichkeit einher geht. oder man schafft sich so ein biotop von berühungsfreudigen menschen im näheren umfeld... schon sehr schade, diese mitteleuropäische verkrampfung. will lieber anfassen und umarmen, statt bücher lesen und seminar besuchen müssen,-)

...da ist es wieder...
@socrate: Alle zwei Wochen zu meiner Masseurin; alle paar Wochen zum Friseur und mir eine Kopfmassage gönnen; nochmals alle paar Wochen zur Kosmetikerin und Gesichtsstreicheleinheiten geniessen; dann hin und wieder die kleinen Kinder meiner Freundinnen knuddeln; bei Begrüssungen meine Freundinnen eine Sekunde oder so länger als üblich drücken - ja, ich glaub das wärs dann etwa, bezogen auf körperlichen Zärtlichkeitsaustausch. Sonst? Gespräche, Musik hören, gut essen, im Kino möglichst einen Film zum Heulen anschauen und einfach hoffen, irgendwann - wenns geht noch vor dem Altersheim - kann ich dann endlich mit dieser blöden Diätmalaise aufhören:-)

@SI_NO: Danke für Deine Beispiele. Leider bin ich ein Mann, deshalb kann ich nicht alles tun, was Du hier geschildert hast. ;-) Gestern habe ich einer Kollegin, die ich seit fast 2 Jahren kenne und ganz sympathisch finde, wenn sie nicht zickig tut, einen Überraschungsbesuch abgestattet. Sich nach einigen Wochen wieder sehen, ist doch auch etwas Zärtliches oder nicht? Leider war sie müde und hatte nicht die geringste Lust, mich zu sehen oder mit mir zu plaudern, und hat sich sehr distanziert benommen. Wir haben im Treppenhaus vor der Eingangstüre bloss einige Sätze ausgetauscht. Am Schluss habe ich ihr meine rechte Hand gegeben, um mich zu verabschieden. Von ihr ist aber keine rechte Hand in meine Richtung gekommen. Das hat sie ganz bewusst gemacht. Ich war wie schockiert. Sie hat mir die banalste zärtliche Geste zwischen Freunden verweigert! Ich gebe Dir recht, dass eine Coiffeuse im Vergleich 1000mal zärtlicher und wohltuender ist. Ich werde mir wohl bald ein Kopfmassage-Abo kaufen... :-)

Bis jetzt haben sich vor allem die Ronorpler mit Partner/in zu diesem Thema geäussert. Aber was sollen die Ronorp-Singles anstellen, damit auch sie die gewünschte Dosis an Zärtlichkeit erhalten? Etwa wie wild in der Rubrik "Gemeinsam" inserieren oder was?

@ oletti: Toll, dass Du dieses Thema aufgreifst, der erste schritt ist getan :-)
@ ydufree: Tantra kann der richtige Weg sein. Nur, welches? Sobald der Druck kommt *etwas richtig zu machen* kann es kontraproduktiv sein.
Ich bevorzuge heute den Ansatz von Diana Richardson «Zeit für Liebe» u.a. Schauen was geschieht, wenn wir es zulassen und nicht meinen, irgendwelche Sachen «tun» zu müssen.
Dass man/frau die eigenen Bedürfnisse nach Nähe, Zärtlichkeit und Kuscheln dem anderen mitteilt, sie selber ernst nimmt und einfordert, das erfordert Mut und Offenheit.
«You can get it if you really want»

Lies doch mal das Buch Magie des Tantra von Margot Anand (als Taschenbuch ca. 15.-). Das gibt Dir vielleicht einige Ideen um dein Defizit zu eliminieren.

@AME_LIA: dito. geht mir exakt so wie dir, und zwar wort für wort.

Ich finde schon, dass es nicht ganz einfach ist, das Thema. Mein Freund ist genial, liebevoll und zärtlich, wir haben viel Sex, aber trotzdem fehlt mir öfter immer noch Nähe! Denke da sind wir Menschen halt sehr unterschiedlich. Ich brauch viel Berührung, andere halt weniger, die holen sich ihr Bedürfnis nach Nähe in guten Gesprächen, netten Gefallen etc. Ich brauch das alles körperlich. Man muss das sicher ansprechen, komme mir aber manchmal etwas doof vor, wenn man gerade mehrere Tage zusammen verbracht hat und man sich mehrmals geliebt hat und mein Bedürfnis nach seiner Nähe immer noch akut ist. Will ja auch nicht auf die Nerven gehen mit meinem Schmuse-Bedürfnis!

WIR SOLLTEN LERNEN ÜBER SEIN VERLANGEN ZU SPRECHEN UND DEM PARTNER MITZUTEILEN WAS FEHLT, WENN MAN ÜBERHAUPT EINEN PARTNER HAT. ES IST GAR NICHT SO SCHWIERIG.

@smashing. Zum Beispiel deshalb, weil eine solche Aussage schnell mal mit geringer Attraktivität, Unvermögen, Schüchternheit, Sozialphobie, Pech, Einsamkeit, Unersättlichkeit, Schwäche etc. assoziiert wird. Und das versucht man tunlichst zu vermeiden.
Wenn du mit deinem Mass an Zärtlichkeit zufrieden bist, ist es kein Wunder, dass du gerne und offen darüber sprechen kannst.

nö, also ich bin völlig zufrieden mit dem was ich erhalte.
warum soll das ein tabu-thema sein?
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