Kommentare

nur so nebenbei, heute steht in der nzz, dass es unter clinton in den usa ein gesetz gab, wonach bei firmen das salär des topmanagements usd 1 mio. nicht übersteigen darf. wenn versucht wird, 1:12 als staatsgefährdende kommunistische radikalinitiative aus der sozialistischen mottenkiste zu diffamieren, ist das somit reine polemik. und: diejenigen bürgerlichen, welche die angeblich zu erwartenden grossen steuerausfälle wegen 1:12 beklagen, haben noch eifrig der unternehmenssteuerreform zugestimmt, welche gerade die grossen löcher in die staatshaushalte von bund und kantonen reisst.

das ist ja schön und gut. jetzt hatten die 'abzocker' zwei-drei jahrzehnte gelegenheit, ihre 'intrinsische' motivation zu zeigen. mit mio-gehältern. wahrscheinlich hats ihnen gar spass gemacht, soviel zu nehmen. deshalb gibts wohl diese initiative heute.

Irgendwie verstehst du glaub nicht, worauf ich hinauswill. Aber das versteht man ja beim thread von pierreramuz auch nicht... Dort gehts nämlich im prinzip ums gleiche: dass leute aus intrinsischer motivation eigenverantwortung übernehmen (weils aus innerer überzeugung richtig ist, weils spass macht oder eine herausforderung darstellt), und nicht aus extrinsischer motivation (regeln -> strafe ist zu erwarten)...

kristallin, wir schweizer normalbürger sind eigenverantwortlich und massvoll (wir lehnen etwa 5 wochen ferien für uns ab). hingegen sinds die manager und ceo's erwiesenermassen nicht. kommen ja meist auch aus einem angelsächsischen kulturkreis. in den usa oder in england ist etwa die idee von 'masshalten' absurd. dort wird genommen, soviel man kann. wenn DU das gut findest, dann sagst du nein. wenn du nicht möchtest, dass unsere selbstverantwortliche und massvolle kultur unterwandert wird mit angelsächsischer gier, dann stimmst du ja.

vermicelles, DANKE für den link. Das beispiel ist super :-) und die Argumente sehr gut dargelegt. Ich gebe ein kristallklares Ja ab.
pimp: Gesetze sind gut, zuviele Gesetze verderben den Brei. Siehe EU, Deutschland, Frankreich usw. Und mir schwant langsam: je mehr Gesetze, umso weniger Eigenverantwortung übernimmt der Bürger. Kann man im strassenverkehr besonders gut beobachten: wenn der verkehr alle 20 m durchreglementiert ist, muss der Teilnehmer auch keine verantwortung mehr dafür übernehmen, andererseits wirds aber auch zähflüssig. Aber dazu läuft ja ein anderer thread....

Interessanter Text. Eben, das hatte ich gemeint, irgendwie sind die Argumente an den Haaren herbeigezogen. Hier im Thread sind deutlich überzeugendere Argumente für und wider als in den "offiziellen" Verlautbarungen.

Hier einmal gut erklärt:
redders.wordpress.com

Im Kanton Luzern beginnt man jetzt Schulen temporär zu schliessen, weil man die Steuern für Unternehmen vor ein paar Jahren stark gesenkt hat und kein Geld mehr hat.
www.nzz.ch
Auch im Kanton Bern wird bei den öffentlichen Schulen gespart, und ein Teil des gesparten Geldes den Privatschulen geschenkt.
www.tagesanzeiger.ch
Ich find solche Entwicklungen gehen komplett in eine gefährliche Richtung und sind ein Affront gegenüber der Schweizer Gesellschaft. Profiteure sind immer dieselben, die diese hohen Löhne einnkassieren (Privatschulen, Steuerabzüge Schulgelder, ausländische Expats, Superreiche). Auch wenn ich die Regelung von Löhnen an sich die falsche Richtung finde, ist ein JA die einzige Antwort, die mein Bauch/Verstand gegenüber dieser neoliberalen Umwälzung geben kann. Würde ich nein stimmen, würde ich mich mitschuldig an dieser neoliberalen Entwicklung machen.

"Neid..."
*gäääääääääääääääääääääähn*

verbot von kinderarbeit wurde ebenfalls nicht freiwillig durchgesetzt. manch ein unternehmer hat gegen dieses verbot geschimpft, es würde die wirtschaft ruinieren...

ju, wenn man die privatwirtschaft nicht bevormundet, gibts keine ahv, keine sozialwerke und keine ferien. möchtest du das?

ju, was heisst bevormunden? jeder staat setzt regeln, die massgebend für die privaten individuen sind. oder soll plötzlich die wirtschaft über dem demokratischen staat (d.h. uns) stehen? das hätte dann mit demokratie definitiv nichts mehr zu tun.

Ich möchte doch nicht in einem Land leben, das (egal ob aus Neid- oder Gerechtigkeitsgründen) die Privatwirtschaft bevormundet!
Soziale Ungerechtigkeit muss übers Steuersystem nivelliert werden. Und da haben wir, sag selbst ich als Liberaler, tatsächlich noch Handlungsbedarf. Aber mit dem Schüren von Neid gegen eine winzige Eliten-Minderheit sind politische Erfolge einfacher zu erzielen.
Ihr jungen Leute hier, wacht bitte auf, es ist in erster Linie eure Zukunft!

Für alle Interessierten, Entschlossenen und Unentschlossenen: diesen Mittwoch ist im Karl der Grosse ein Podium zur 1:12 Initiative - unter anderem mit Jacqueline Badran und Christoph Domeisen.
www.karldergrosse.ch

Es geht nicht um EINEN Mercedes, paul, es geht darum, dass sich manche Menschen JEDEN TAG einen Mercedes leisten können, während es anderen nicht möglich ist, von ihrem Vollzeit-Job zu leben. Das hat mit Neid gar nichts zu tun, sondern mit normalem Gerechtigkeitsempfinden, was bei Dir offenbar im Verlauf Deines Lebens abhanden gekommen ist. Tut mir ehrlich leid für Dich.