Kommentare

Nochmals ein paar Beispiele:
- Der ganze Tonfall ist sehr reisserisch und auf Emotionen aus und missbraucht die eigene Liebe zum Heimatland. "Bankrott", "unüberlegter Angriff auf unser Erfolgsmodell", "Übergehen der Sozialpartnerschaft", "Lohndiktat". Die Dampfwalze, die die Schweizer Wirtschaft überrollt.
- Das "Erfolgsmodell Schweiz": Ist die Schweizer Wirtschaft nur deshalb erfolgreich, weil sie ihren Managern Millionenlöhne zahlt? Das muss mir nochmals jemand erklären. Der Flyer tut es nicht. Sind diese Manager so viel besser als die anderen, vergleichbar einem Top-Fussballer? Dann sagt das doch. Sagt doch: "Unsere Manager laufen uns weg, wenn sie nicht Millionen verdienen, und alle anderen bringen es nicht."
- Die Lohnkontrolleure: So schwierig kann das nicht sein, das bei der Steuererklärung gleich mit zu prüfen...
- Wegrationalisierung von Jobs/Verlagern ins Ausland: Als ob das die Firmen, deren Manager Millionenlöhne kassieren, nicht eh schon so weit wie möglich machen. Oder glaubt jemand, eine Firma wie Nestle stellt Menschen im Tieflohnbereich aus reiner Nächstenliebe ein? Nein, das sind Arbeiten, die sich nicht automatisieren und schlecht ins Ausland verlagern lassen.
- "Wir haben kaum Tieflohnbezüger": Super, in dem Fall ändert sich ja kaum etwas durch die Initiative
- Steuern und AHV: Natürlich fallen bei konstanter Lohnsumme wegen der Progression weniger Steuern an (sofern die Superreichen überhaupt noch nennenswert Steuern zahlen in ihrem Kanton...). Dafür kommt das Geld bei den Menschen an, die es auch ausgeben können. Millionenbeträge lassen sich halt doch nicht so einfach ausgeben wie ein Salär von 70.000 CHF. Und für Konsum zahlen wir auch wieder Steuern, so dass im Endeffekt vielleicht mehr Arbeitsplätze geschaffen und mehr Steuern gezahlt werden. Aber das kommt in den Berechnungen der Gegner überhaupt nicht vor!
- "Es droht eine generelle Senkung des Lohngefüges": Natürlich, aber nur, wenn man die Maximalgehälter erhalten will. Und wenn eine Firma sich niedrigere Löhne leisten könnte, dann würde sie auch nur diese zahlen und nicht die "normalen". Kann sie aber nicht, weil ihr dann die Fachkräfte fehlen.
Nochmals: Das soll keine Werbung für 1:12 sein. Aber ich stosse mich an der Art und Weise, wie hier argumentiert wird.
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