Kommentare

@vanilla: geändert hat sich für mich langfristig nichts ausser der sehr betrüblichen erkenntnis, dass ein inneres fortschreiten und eine innere stabilität nur mit regelmässiger übung möglich ist. Die lebensführung dieser mönche ist deshalb für mich etwas vom eindrücklichsten. Seit ein paar monaten vernachlässige ich die meditation wieder. Das resultat ist: man erinnert sich, wie es war, aber es ist nicht mehr da (soviel zur disziplin: ist leiderleider nicht ein für alle mal da, SaraLara...). Auswirkungen der medidation: ich war aufmerksamer und ausgeglichener. Die motivation ist wohl immer dieselbe: man will irgendwie etwas neues erfahren, auch über sich selbst, was kann ich erreichen, wie würde ich mich damit fühlen.

@bikini
Mich würde interessieren was sich für Dich durch diese Art von Meditation geändert hat und aus welchem Grund/Motivation hast Du sie aufgenommen?

Disziplin ist allgemein etwas sehr schwieriges. Das schafft man nicht ohne tägliche bewusste übung. Allerdings bin ich kein anhänger von hart-gegen-sich-sein und so. Ich weiss, dass das bei mir nicht klappt. Mich selber beobachten ist mehr mein ding. In der meditation gelingt das sehr gut. Ich habe das ein paar monate durchgezogen: mit den augen einen punkt fixieren und ca. 15 minuten von 1-10 zählen. Falls du 10 erreichst, wieder von vorn beginnen. Meistens erreichte ich 10 nicht, weil ich schon bei 4 oder 5 in einem hinterchämmerli an den abend, den einkauf, die arbeit, das putzen dachte... Entscheidend ist, dass man überhaupt merkt, nicht bei der sache zu sein. Nicht ärgerlich werden oder mit sich selber schimpfen, sondern vorbeiziehen lassen und wieder bei 1 beginnen... Mönche üben das von klein auf und jahrelang. Disziplin fällt nicht vom himmel.

Das von Kimbian empfohlene GTD finde ich persönlich nicht eine grosse Hilfe, um Dinge zu "schaffen", sondern eher fürs Organisieren, und man verbringt dann seine Zeit vor allem mit dem Schreiben von To Do-Listen. Erfrischend einfach(er) ist "Zen to done" - eine abgespeckte Organisationsvariante, und erst noch kostenlos zum Download unter imgriffPUNKTcom.
Fürs Disziplinieren lohnt es sich, die Gehirnforschung einzubeziehen. Jahrzehntelang eingeübte Verhaltensweisen sind schwierig zu überlisten, und das hat auch mit dem Gehirn und den darin vorhandenen Verbindungen zu tun. Wie es trotzdem klappen könnte: mit Kleinstschritten à la Kaizen, um den Stressautomatismus auszutricksen. Zum Nachlesen beispielsweise in Robert Maurers Buch "Kleine Schritte, die Ihr Leben verändern. Kaizen für die persönliche Entwicklung". Viel Erfolg!

Commed'habitude: Ich hab mich eigentlich nur aufs Lernen bezogen in meinem Post, erst nachher gesehen, dass SaraLara generell mehr Disziplin und Organisation in ihr Leben kriegen will. Würde auch beipflichten, dass regelmässig Sport ein ziemlich guter Anfang ist. Und die eigenen Vorgaben realistisch gestalten und sehr Ernst nehmen.

Selbstdisziplin und Selbstorganisation sind Gewohnheiten die man erlernen kann. Das braucht aber seine Zeit.
Ich kann dir folgende zwei Bücher empfehlen, sie haben "mein Leben verändert"!
Das beste was es in Sachen Selbstorganisation gibt ist "Getting Things Done" von David Allen. Deutsch: www.amazon.de
Du findest im Internet auch sonst genügend Infos darüber. Suche mal nach "GTD"
Und wie du dich motivierst und dranbleibst beim arbeiten: "Warum nicht gleich" von Neil Fiore: www.amazon.de
viel erfolg!

mhm. ist ja alles schön und gut, aber selbstdisziplin lernst du nicht durch eliminierung beeinflussender und störender faktoren. das funktioniert dann zwar vielleicht ganz gut für gewisse sachen im moment, aber deinen willen zur überwindung des inneren schweinehundes stärkst du dadurch nicht. hast du dir jedoch ein gewisses mass an disziplin mal angeeignet, brauchst du auch nicht mehr in irgendeiner biblionthek lernen zu gehen, sonder kannst das ganze schlicht durchziehen, wo und wann du auch immer bist. und meiner meinung nach, kannst du dir das auch selber mit einigen "massnahmen" fördern.
- nimm dir vor 2-3 mal in der woche sport zu machen. komme was wolle, stress hin, kälte her, egal was für eine sportart - für weniger als 2mal gibts keine ausreden!
- trainiere dein durchhaltevermögen: überlege dir jeden morgen eine mühselige "Übung". nimm dir z.b. vor, eine station früher auszusteigen und zu laufen. oder du schreibst dir einen (eher kärglichen) essensplan für einen tag, und hälst dich strikt daran. kein lustprinzip. wenn du eine rauchen gehen möchtest, machst du's erst 15min später. verzichte an einem tag am wochenende bewusst auf alkohol. nimm die treppe. verbiete dir das fernsehen für einen abend, und lies was. hauptsache, es fällt dir nicht allzu leicht, ist "nervig", aber trotzdem mit ein wenig stolz zu schaffen. so gewöhnt sich psyche und körper an die anweisungen und anordnungen deines willens, deiner vorhaben, und stellen diese nicht mehr in frage, sondern führen schlicht aus.
bei mir hats super funktionniert. natürlich brauchts auch zu beginn schon eine portion an willenskraft und stehvermögen,damit du damit überhaupt anfängst, respektive dies tag für tag beherzigst. aber dann klappts bestimmt so ;)

Hab dich ein bisschen weniger lieb und sei (zumindest zeitweise) dein eigener Tyrann. Das tönt dann so: "Wieso solltest du es verdient haben, jetzt noch länger zu schlafen? Steh gefälligst auf! Gibt's einen einzigen Grund, wieso du jetzt schon Pause machen darfst? Andere Leute müssen viel länger arbeiten als du!" etc.
Wenn dir dieses Konzept nicht zusagt (was ich verstehen könnte), finde ich Durchstreichlisten auch sehr gut.

Zinemin
vielleicht hilft dir "Trigger" weiter...
Spass beiseite:
Wer sich zu starkem Druck aussetzt, verliert ziemlich rasch an Common Sense, an Kreativität und manchmal das Auge für das naheliegenste..mehr sehe ich zur Zeit nicht..smile

Probiere einfach verschiedenes aus:
- To-Do-Listen
- Klare Definition Deiner Ziele z.B. schreibe Dir 10 Ziele auf, das leichteste davon an erster Stelle, und überlege wie Du sie erreichst. Lesetipp: "Alles ist erreichbar" von Hull.
- schalte das Internet ab, das Telefon aus, alle möglichen Arten von Ablenkung
- Zuckerbrot und Peitsche, belohne Dich selbst, wenn Du etwas geschaffst hast
- mir hilft mein tägliches Yoga Disziplin einzuüben, 5x die Woche, 2 Tage Pause, keinen Druck, denn es soll Spaß machen, und der wachsende Erfolg, körperlich und geistig bestätigt die Mühe von sieben Jahren Yoga..
Und versuche nur etwas zu machen, was 100% dein Ding ist, dann kommt der Erfolg von allein, gerade beruflich, dann macht das Aufstehen Spaß. Ich persönlich habe mich nach 20 Jahren Computervertrieb einem internationalen, gemeinnützigen Projekt verschrieben, extrem abwechselungsreich, aber auch nicht leicht es zu finanzieren: www.memoro.org

@rolfito: ich habe durchaus auch spass an meinem studium und bin begierig darauf, neues zu lernen. aber zu einem "zuckerschlecken" wird es alleine deshalb schon grad nicht. falls es eine tägliche quälerei wäre, dann wäre definitiv zeit zum aufhören, das ist klar. aber über mehrere jahre immer nur eitel sonnenschein ist ein studium (und das gilt auch für arbeit) wohl für niemenaden, das wollte ich eigentlich sagen. es gibt auch noch etwas dazwischen....

zinemin
Ich habe als Werkstudent an der Uni Zürich Mathe studiert – im zweiten Bildungsgang. Meine Motivation war nur die besser Bescheid zu wissen. Ich hätte fast alles studieren wollen, es interessierte mich schlicht alles, selbst alte Sprachen, wo ich im Latein nur mittelmässig war, aber es machte mir enorm Spass, weil ich – den Zugang zu einer Kultur fand, den Zugang zu Menschen fand..
Muss es denn ein Studium sein?
Ich bin auch Hellseher...das würde dir helfen, kostet dich aber was, denn eine Medizin, die nichts kostet und obendrein gut schmeckt, taugt bekanntlich nichts.
Wenn du zu den wenigen Studenten gehören solltest, die wirklich was lernen wollen, dann darfst du mit mir Kontakt aufnehmen.

wollte grad etwas im Stil von Zinemin schreiben: Ablenkungen ausschalten. Gerade vernetzt und weithorizontal denkende können mit ihren vielen Interessen an unwichtigem Mist hängen bleiben, der zwar spannend ist, aber zuunterst auf der Prioritätenliste steht. Wohnung putzen anstatt zu lernen? Das ist der innere Schweinehund in Tarnung. Du meinst dann, Du hast was Gutes getan, dabei hältst Du Dich nur ohne Gewissensbisse vom Lernen ab. Also: Ziele setzen und durchziehen, dich selber zur Ordnung rufen, wenn Du abschweifst, feste Pausen (Wecker stellen auf viertel vor, bis punkt rumdödeln oder halt Wäsche zusammenlegen oder WC putzen, punkt wieder hinsetzen und bis viertel vor weiterbüffeln/-schreiben/lesen). Das wichtigste zuerst. Also aufstehen, duschen, loslegen. Mir half es jeweils, regelmässig zusammenzufassen, was schon gemacht ist, was noch gemacht werden muss, dann mit Zeitplan vergleichen. Manchmal merkt man dabei auch, dass das Hauptproblem die Zeitplanung ist: Man räumt sich viel zu wenig Zeit ein, bzw. unterschätzt die Sache, und dann ist man schon von Beginn weg im Hintertreffen und fühlt sich unfähig und lahm und die Motivation ist futsch (Rick hat da völlig recht, das muss man irgendwie lernen..). Und gönn Dir bei erreichten Zwischenzielen eine Belohnung, aber nur, wenn schon fest im Kalender steht, wann die nächste Aufgabe in Angriff genommen wird. Wahrscheinlich kämpfst Du gegen jahrelang eingeübte Muster an, das kann schon dauern.

Rolfito hat schon recht. Wer etwas macht weil er es machen will hat es viel einfacher als jemand der es macht weil es Geld gibt oder vielleicht mal geben wird. Was nicht heissen soll das letzerer es nicht auch hinkriegt.
@SaraLara: Wir können gerne mal nen Termin vereinbaren. Studentinnen helf ich doch gern beim disziplinieren... ;-)

@rolfito: ja also soooo einfach ist es nun leider auch grad wieder nicht...!
(ok, ich weiss ja nicht was du studiert hast...) ;)