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was, so gefährlich ist zürich schon?

ich würde nicht von "schuld" sprechen, sondern eher von "verantwortung" oder davon, dass die eltern eine grosse bedeutung für das verhalten ihrer kinder haben. die eltern haben in aller regel ja keine schlechten absichten, aber sie sind oft dürftig informiert und überfordert. aber wenn kinder oder jugendliche sich daneben benehmen, muss man ihnen einhalt gebieten. es braucht beides: den jugendlichen klar begegnen und die eltern stärken. aber dafür gibt es keine billigen rezepte wie die parolen von politischen haudegen, sondern es braucht eine vertiefte auseinandersetzung auch mit psychologischen aspekten. ich habe einfach den eindruck, dass das heute nicht so gross im kurs ist. wir gefallen uns wieder in der vorstellung, dass wir ja alle ganz rational sind. unbewusste aspekte erleben wir als entmündigung. also ausblenden und ignorieren. - deshalb müssen ja irgendwelche sündenböcke her. das ist die spirale, in der wir uns befinden.

aber man kann doch nicht den kindern jugendlichen selbst vorwerfen, dass es ihnen an anstand und respekt fehlt - schuld daran sind doch die eltern! ihre aufgabe wäre es doch gewesen, ihre kinder einigermassen anständig zu erziehen! und die gesellschaft! unsere aufgabe wäre doch, unseren kindern und jugendliche den boden zu bereiten für eine gute zukunft, vorbild zu sein für respektvollen umgang mit den mitmenschen und der umwelt. aber wenn die menschen - also WIR ALLE hier!! - keine gesellschaftliche erziehungsverantwortung übernehmen (wollen), wird das nichts! Was tut IHR denn für unsere kinder und jugendlichen, damit sie eben nicht massiv gewalttätig und kriminell werden? oder zumindest anständig und respektvoll?? wer selbst nichts dazu beiträgt, der darf sich hinterher auch nicht beschweren!

als sündenbock ist willkommen, wer keine lobby bzw. keine macht hat. was jedoch nicht bedeutet, dass man auch kreise kritisieren darf, die gelegentlich zu unrecht unter generalverdacht gestellt werden. dass es einigen kindern und jugendlichen an anstand und respekt fehlt, stimmt schon. aber es fehlt auch einigen erwachsenen an anstand und respekt. gewalt wird unseren kindern überall vorgelebt. im wirtschaftsleben, im sport, in der politik: überall geht es nur um den sieg, laufend werden verlierer produziert. um zu siegen, ist oft jedes mittel recht. ist es wirklich so schwer zu verstehen, dass manche kinder frustriert sind? nicht primär weil es ihnen materiell so schlecht gehen würde. auch der ruf nach GRENZEN ist nicht der punkt, sondern es fehlen ihnen menschen, die ihnen als du gegenübertreten, die sie ernst nehmen müssen und können. ich werde einfach den verdacht nicht los, dass viele menschen sehr leichtsinnig und unbekümmert kinder in die welt setzen, da wir in einer konsumgesellschaft leben: kinder wie konsumgüter. und dann sind die kinder da und man weiss nicht mehr richtig wie weiter. die ehe geht in die brüche oder man weiss auch sonst im leben nicht richtig wohin. man merkt es aber nicht, lebt schön oberflächlich. und auf die eigenen kinder lässt man gar nichts kommen... das ist verwöhnung, aber nicht liebe. und es ist ausdruck einer sehr armseligen haltung.
wenn kinder rumpöbeln, dann stammen sie entweder aus familien, in denen ihnen alles erlaubt wird, ein bisschen, weil die eltern ein schlechtes gewissen haben und gleichgültigkeit mit toleranz verwechseln, ein bisschen, weil sich die eltern ungeheuer modern vorkommen, wenn sie die kinder so "ernst nehmen" wie kleine erwachsene (umgekehrt werden die eltern von den kindern aber nicht ernst genommen), oder sie kommen aus familien, in denen massive gewalt vorkommt. beides sind formen von beziehungslosigkeit. der ruf nach grenzen ist auf den ersten blick bestechend, auf den zweiten aber sehr, sehr oberflächlich und am ziel vorbeiführend. wenn die einzige alternative wäre: grenzen setzen oder nichts tun, dann wäre ich einverstanden. aber das problem liegt etwas tiefer. aber dazu muss man die kinder verstehen und die trostlose welt, die ihnen oft geboten wird. - ich würde es so sagen: indem man einfach nichts tut, lässt man die kinder im stich. aber auch die erwachsenen müssen einbezogen werden.
jugendliche haben das leben noch vor sich, sie wollen die welt nach ihrer vorstellung mitgestalten. aber oft stossen sie auf verlogene, mutlose, perspektivlose verhältnisse. wo sind die vorbilder für unsere kinder und jugendliche? wo sind unsere eigenen zukunftsperspektiven? - ruhe und ordnung? dass die wirtschaft wieder auf kurs kommt? schaut einmal genauer hin!

wann kann man eine stadt gefaehrlich nennen? ok ciudad juarez, bagdad, johanesburg sind gefaehrlich, aber zuerich? so leid es mir tut fuer das opfer und wie erbaermlich die mangelde zivilcourage in diesem spezifischen fall auch war, ist gefahrwahrnehmung nicht total subjektiv? wenn man opfer oder zeuge eines solchen vorfalls georden ist, wird zuerich verstaendlicherweise als gefaehrliche stadt wahrgenommen, auch wenn alle statistiken sagen, dass rein objektiv dies nicht der fall ist im vergleich mit anderen west-europaeischen staedten und die wahrscheinlichkeit ueberfallen zu werden in den zeiten des platzspitzs und bahnhof letten mit der grossen beschaffungskriminalitaet von droegelern wohl hoeher war. aber klar einmal ueberfallen oder zusammengeschalgen werden ist einmal zuviel und die taeter sollen auch wirklich bestraft werden. leider werden aber solche einzelfaelle von den medien und rechtsparteien total instrumentalisiert.

also ich wollte keineswegs ALLE jugendlichen in den gleichen topf werfen, mir ist bewusst, dass es sich um einzelfälle handelt und ich finde im allgemeinen die jugendlichen okay (mal abgesehen, dass die grosse mehrheit total konsum- und markengeil bzw. unpolitisch ist). Trotzdem: die einzelfälle sind die, die mich nachdenklich stimmen. Ich finde bagatellisieren naiv. Der rambo-style kann auch einen nachahmungseffekt haben (und manch einer, der sonst im leben erfolglos ist, ist dafür empfänglich). Das ist nicht Rio oder Guatemala City, wo sich jugendliche aufführen, als würde eine strasse/ein viertel ihnen gehören. Wir sind in Zürich, einer stadt die allen gehört. Dafür muss man einstehen, evtl. einen kurs besuchen--- schönreden, wegschauen, sich einschränken oder einschüchtern lassen ist schlecht.

falco, hast du auch wirklich alle meine beiträge in diesem thread gelesen? schönreden? wo? und klar, alles ist schlecht und es wird immer schlimmer... wir leben ja auch nicht in einem der friedlichsten ländern der welt, und im zweitreichsten noch dazu...oder? der staat und die gesellschaft sind dazu verpflichtet, die ursachen zu bekämpfen, nicht (nur) die symptome unserer wohlstandsverwahrlosung. die gesellschaft ist selber schuld an diesem phänomen. alle wollen immer nur individualismus, geld, luxus, macht... aber nehmt von mir aus ruhig weiter die ach so schlimmen jugendlichen von heute (und es sind seit jahrtausenden immer die jugendlichen schuld) als sündenböcke her. immerhin sind sie die zukunft unserer schönen heilen schweizer welt. prost mahlzeit, sag ich da. auf die zukunft!
"wer von euch ohne sünde ist, der werfe den ersten stein" jesus *lol*

@janisjoplin
schade, das du alles schönreden willst und den tatsachen nicht ins auge siehst... und bitte keine pseudoklugen zuckersäckchenzitate von sokrates und co., die diese nie gesagt haben.
sonst komme ich mit dem...: "Das Recht wird übertreten werden, es wird Plünderungen geben, Schikanen, Unglück, Störungen, Gewalt, leichtsinnige Aufschübe und leichtgläubige Haltungen." NOSTRADAMUS

wie alt sind diese täter? um die 20! dreht mal in gedanken die zeit zürück. damals, wenn man sein kind erzog und es nicht einfach gewähren liess wie es grad wollte, galt man als rabenmutter und riskierte gar noch die vormundschaft an den hals zu bekommen. kilometer bücher wurden geschrieben, in elternzeitschriften darüber schwadroniert, dass man sein kindern KEINE grenzen setzen dürfe, weil man sonst ihren willen brechen würde und sie dann untaugliche erwachsene würden. es war an der tagesordnung, dass kleine kinder zu erwachsenen frech sein durften, krähten und plärrten was das zeug hielt und die modernen muttis jener zeit mit säuselnder stimme den schreihals anflöteten, ob er jetzt wohl lieber vanillie oder schokoeis haben möchte… und nur zu oft dirigierten die launen eines einizigen kleinkindes das zusammensein erwachsener.
und heute?
heute sind die kinder, denen keine grenzen gesetzt wurden, erwachsen und wollen noch immer alles und aber bitte sofort. andere menschen sind für sie noch immer zum hauen und anpöbeln da. und wo sind jetzt all die neunmal klugen pädagogen von damals?
ich bin auch nicht für die prügelstrafen und methoden der 50er jahre, doch dieser laisser-faire-erziehungsstil der ausgehenden 80er anfang 90er jahre rächt sich heute. definitiv.
im moment bleien nur strafen und gesetze, aber es ist an der zeit, dass wieder generationen von menschen heranwachsen, denen wieder respekt und erfurcht vor dem anderen menschen beigebracht wird und zwar von klein auf.

zivilcourage ist ein wort, das die meisten leute heutzutage nicht mal mehr buchstabieren können!

mir Bravour!: auch ich hab gesen, dass dein freund absolut den konflikt zu vermeiden versuchte. ich hab auch schon gedacht, das loest sich in luft auf. als jedoch der erste tritt kam und dein freund zu boden kam, sind 2 weitere jungs, die 5m von uns im dunkeln gewartet haben, dazugerannt und haben mit drauflosgehauen.
bin aber sehr froh, dass wir auf der besser beleuchteten strasse entlang und nicht 20sec vorher auf dem trottoir da durchgelaufen sind...

Einmal mehr versagt der Staat, das Recht auf Leib, Leben und Privateigentum durchzusetzen. Die Polizei muss privatisiert werden. Versicherungen würden im ureigenen Interesse ihre eigenen Polizeien betreiben, um Schadensfälle zu verhindern. Ohne Eigeninteresse funktioniert gar nichts. Nothilfe wird im Nachhinein abgegolten. Migros ist auch privat und es funktioniert besser als jede Staatsorganisation.

>>Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor den älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten sollte. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer.<<
Sokrates
Philosoph (um 469 vChr - 399 vChr)

ja bitte, anstatt immer auf den *bösen jugendlichen* rum zu reiten, die ja wirklich die Ausnahme sind, sollten wir vielleicht auch mal an die Jugendlichen denken die eben gut sind und anstrengen, aber leider teilweise schon abgestempelt werden durch das handeln von andern. So entsteht auch frust bei denen die wirklich was auf dem Kasten haben.. schon mal das überlegt.

pki: superseite - danke! Werde daran teilnehmen. Denn das mit dem helfen ist ja so eine sache. Du weisst nicht, ob der rambo ein messer zückt und dich runtersticht... und überzahl der anderen verlockt einen auch nicht zum eingreifen.
mir bravour: my words.