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Ich bin letzten Samstag in Berlin in eine Demo geraten, Fotoapparat geschultert mit montierterem Blendschutz, besagter hielt nicht besonders und viel mir bei einer kleinen Rempelei mit meiner Nichte runter ohne dass ich es gemerkt hätte. Kommt von hinten ein hilfsbereiter Deutscher und reicht mir den Blendschutz..
solche Erlebnisse zeigen mir immer wieder dass es wert ist ähnliches auch zu tun, nur wer gibt dem wird gegeben, wer immer nur nimmt, dem wird genommen

"es gibt also schon noch ehrliche leute - und erst noch ausländer mit -vic (oder so ähnlich)...."
...also manchmal muss man sich schon wundern, gell, dass es sogar unter den auslaendern auch ehrliche menschen geben kann. Unfassbar! Mein Weltbild bricht zusammen.

Hatte diesbezüglich ein positives & negatives Erlebnis:
Positives:Auch im Fitti ein Ohring verloren (übrigens ein zimli winziger) und angerufen ob jemand ihn gefunden/ abgegeben habe: Man verneinte, fragte aber nach, wo ich denn genau trainiert habe. 5 Min Später kam das Telefon: Ohring unterm Velo gefunden! Das war voller Einsatz des Instruktors der an diesem Tag Dienst hatte (vielleich lag es daran, dass das Fitti im Aargau liegt)
Negatives: Habe im Parkhaus nach Ausgang eine Geldbörse neben meinem Auto liegen sehen. Die wurde wahrscheinlich gestohlen; wie im obigen Fall kein Geld mer drinn aber alle Karten, Föteli der ziemlich jungen Besitzerin. Bin auf den Polizeiposten beim Urania und wollte es abgegeben. Der Beamte am Empfang war total genervt und unmotiviert als er mein Anliegen hörte. Es gipfelte darin, dass er mir die Frage stellte, ob ich es wirklich gefunden habe mit der unterschwelligen Unterstellung, dass ich es ja geklaut haben könnte und es nun reuig zurückbringe. UNGLAUBLICH...als er mir endlich glaubte und mir wiederwillig einen Block reichte damit ich für die Besitzerin meine Adresse aufschreibe, meinte er noch, die wird sich eh nicht bedanken. Hat sie dann auch nicht, aber ich weiss ja nicht, ob der Beamte meine Adresse weiter gereicht hat.
So viel zu diesem Thema. Nichtsdesdotrotz, ich glaube immer noch an das Gute im Menschen.

Sie befinden sich zwischen Letzigrund und Albisriederplatz :-) Da mussten nämlich eine Kollegin und ich letztens unverhoffte einen Radwechsel am Auto vornehmen (bei mir wars schon ein paar Jahre her als ich dies das letze Mal gemacht habe da ich sehr selten Auto fahre und bis jetzt nur 1 mal eine Platten hatte). Jedenfalls passierten uns während dem wir am Wagenheber hantierten einige Leute (mit schmunzeln oder lachen), es bot uns jedoch anfangs niemand akitv Hilfe an (ich wirkte womöglich auch sehr verbissen engagiert :-). Jedenfalls uns dann ein junger Herr an uns zu helfen. Innerhalb von 10 Minuten konnten wir weiter fahren und er spazierte weiter mit schmutzigen Händen und einem Lächeln im Gesicht. Er wollte das angebotene Trinkgeld nicht nehmen und wünschte einen schönen Sonntag. Das sei doch kein Ding. Und weg war er... :-)
Es gibt hilfsbereite gute Menschen in Zürich... sie verstecken sich zwar oft hinter den aufgeblasenen, eingebildeten Massen, aber es gibt sie. Auch ich probiere wenn ich kann zu helfen, schliesslich fällt mir ja kein Zacken aus der Krone und eben irgendwann ist man selbst mal froh wenn einem geholfen wird.
Peace out to ya all :-)

..oops, ist mir gerade auch so gegangen.. ;-)

es gibt nicht weniger gründe, einen unbekannten zu helfen als einen bekannten, wenn man gerade in der lage ist, etwas zu machen. dass viele leute dazu nicht in der lage sind ist auch bekannt..

@ristretto: ja, grund anderen unbekannten menschen zu helfen gibt es noch. du musst nur das wort «rational» weglassen und an die hilfe keine erwartung knüpfen. grad im fall des verlorenen handys. man stelle sich vor, wieviele persönliche daten man selber auf so einem teil hat, wieviele fotos, verbunden mit schönen erinnerungen… stell dir die freude des besitzers vor, wenn er es wieder bekommt! das ist grund genug.
abgesehen davon, sollten wir alle, die die schlechtigkeit der welt erkennen, dagegen handeln, auch mit dem risiko, uns lächerlich zu machen, oder fragen in den köpfen der anderen auszulösen. nur durch unser eigenes handeln verändern wir etwas in die richtung, wie es sein sollte :-)

Die Zeiten haben sich geändert. Heute muss man meiner Meinung nach Idealist sein, um etwas gefundenes selbstlos ab-/zurückzugeben. Es passt einfach zu gut in den Mainstream, sich zu bereichern, und den Rest wegzuwerfen. Und (um den Bogen etwas weiter zu spannen) es ist auch die Haltung, die in den letzten Jahren auch an den sog. Eliteschmieden, Schulen und einer Mehrheit der Politik aktiv vermittelt wurde: Gemeinschaft, Gesellschaft = komischer Idealismus der Linken und Netten, blauäugige Gutmenschen. Was dagegen zählt, ist Opportunismus, Gschäftlimachen, Abzocken, Ellböglen. Die grossen Abzocker (die Banker etwa) machens ja vor: "So funktioniert nun mal der Markt und die Welt, blablabla". Oder die bürgerlichen Parteien, mehr als 1/2 der schweizer Bevölkerung repräsentierend, sagen: Sozial sein? Total unnötig. Wers nicht selbst schafft, ist einfach faul und verdient nichts besseres.
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Sehr pessimistisch, aber trotzdem: Gibts heute noch einen rationalen Grund, anderen unbekannten Menschen zu helfen? Lohnt es sich, Unbekannten zu helfen, wenn man sieht, wie man selbst von der Mehrheit ungeniert ausgenommen wird? Nur ein Idealist mit Glaube ans Gute wird mit Ja antworten können, die cleveren, die zu smarten, die Ich-AGs und sonstigen Opportunisten aber werden denken: Wo ist das Problem, wer so dumm ist, etwas zu verlieren, verdients auch so, ich habs gefunden, also gehörts mir.

es gibt auch das gegenteil: so ist einer bekannten das portemonnaie geklaut worden am zürifäscht. das geld wurde rausgenommen und das portemonnaie samt karten weggeschmissen. gefunden wurde es von einem mitarbeiter des tramputzdienstes (ich weiss nicht, wie das genau heisst), ein ausländer. dieser mann hat sie unzählige male versucht anzurufen, um ihr den fund mitzuteilen. er hat sich sehr um die rückgabe bemüht. es gibt also schon noch ehrliche leute - und erst noch ausländer mit -vic (oder so ähnlich).... darüber lohnt es sich auch mal nachzudenken...
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