Kommentare

Zürich ist da ja auch nicht allein mit diesen wahnwitzigen Immobiliensturkturen. Ich sage nur München. Das, was die Stadt ursprünglich mal ausgemacht hat, das Herz, der Charme - ausgeblutet... 10 Jahre noch, vielleicht nicht mal mehr, dann ist Zürich da, wo München heute ist.
www.br.de

Aus dem vorbei fahrenden Zug kann ich jedenfalls erkennen, dass ich da nicht aussteigen möchte. Aber wenn's Dir gefällt, bitte sehr, dies ist ein freies Land ;-)
Solange es mir finanziell möglich ist, in der City zu leben, werde ich das tun. Sollten alle Stricke reissen, ziehe ich ins Zentrum einer anderen Stadt, wäre nicht das erste Mal.

Ach soooo, aber im Ghetto Schwerzenbach und Greifensee ist das GANZ anders, das hast du aus dem vorbei fahrenden Zug sofort erkannt?
Na dann sag ich jetzt besser nichts mehr, du musst ja echt ein Experte sein auf diesem Gebiet! ;)

Hardau und Lochergut sind prima Beispiele für durchmischtes, urbanes Wohnen, zinemin. Vom Zerfetzi bis zum Banker, alles da. So soll es sein.

Ghetto. Siehe: en.wikipedia.org
Es gehört schon ein bisschen mehr dazu als ein Hochhaus, um eine spezielle Wohngegend als urbanes Ghetto bezeichnen zu können...

Ein Ghetto zeichnet sich für mich vor allem durch eines aus: Schlechte Durchmischung! Egal ob alle Bewohner dort alt/ arm/ reich/ Szenis/ Banker/ arbeitslos/ Schweizer/ Italiener/ Deutsche/ Balkanisten usw. sind - die Liste liesse sich endlos fortführen.
Fehlende Durchmischung führt zu Ghetto und Eintönigkeit. Dieses Muster kann sehr wohl stellenweise auch in einer Seefeldisierung und im Kreis 4 genau so wie in Schwamendingen Öerlikon beobachtet werden.
"Ghetto" definiert sich für mich aber definitiv nicht in erster Linie als "Hochhäuser (Göhner-Siedlung) in der Peripherie".

@pimp, stimmt. aber bei genossenschaften kommen mir auch coop und migros in den sinn. die rechtsform allein tuts nicht.
zinemin, an der architekten-fassade kleben und bei anderen brettern an der fassade vermuten - beantworte die frage doch selber, was macht ein ghetto aus?

Warum sind die Wohnhochhäuser im Lochergut und Hardau (von mir aus auch Mobimo & Prime Tower) urban und cool, Bern-Bethlehem und Greifensee aber nur Ghetto?

Tja Lisasbruder, gewisse böse Zungen könnten auch nicht ganz unbegründet den ach-so-coolen Kreis 4 als Ghetto bezeichnen.... So viel zum Blick über den Tellerrand!
Auf der einen Seite möglichst viele günstige Wohnungen auf begrenztem Raum fordern, dann aber "Wohnsilos" mit optimaler Platzausnutzung als unwohnliche Ghettos abstempeln geht irgendwie nicht ganz auf. Oder macht etwa diefehlende Designer-Fassade den schmalen Unterschied zwischen "Ghetto" und "urbaner Wohnüberbauung" aus?

Vielleicht ist das auch Greifensee, Rebelle, wer kann das schon so genau sagen. Und vom Zug aus sieht das Züri Oberland mittlerweile, wie natürlich auch das Glatttal und das Limmattal, überall gleich aus. Graue Einheits-Wohnkäfige wo man hinsieht, dazwischen Verwaltungsgebäude, Teppichläden, Verteilzentren... Es gibt natürlich auch Menschen, die in Bern Bethlehem wohnen und dabei nicht das Gefühl haben, in einem Ghetto zu leben. Schön für sie.

@lisasbruder: wo in schwerzenbach gibts bitteschön ghettoähnliche siedlungen? ich wohne da schon einige zeit und die "ghettos", die du meinst, stehen in greifensee (am pfisterhölzli) und in den häusern leben- oh wunder- fast nur schweizer.

isegrim, bei der entökonomisierung der wohnungsfrage denk ich gleich an genossenschaften. die machen genau das (damit ist die verteilung der wohnungen noch nicht geregelt, aber immerhin sind mal die spekulanten aus dem spiel, welche die wohnungen ohne mehrwert verteuern).

Bei der Erbschaftssteuer muss ich dich leider enttäuschen - diejenigen, die man eigentlich besteuern wollte, nämlich die mit mehr als nur knapp zwei Millionen, die wissen ganz genau, wie sie die Steuer umgehen können. Und haben im letzten November/Dezember so ziemlich alles gemacht, damit der Staat genau gar nichts besteuern kann.

mimette, den markt einschränken. hast du im kleinen ja bereits getan, indem du (hoffentlich) deine pk gelder aus dem spekulativen wertschriftenmarkt nahmst und in eigenen wohnbesitz investiertest. tun zwar nur wenige (zudem habens der bund kürzlich noch erschwert) , aber immer noch genug um die preise für eigentumswohnungen in die höhe zu treiben. im grossen brauchts mehr staat - via steuern (erbschaft, grundstück, liegenschaftengewinn etc), abgaben und, warum nicht, auflagen: "besitzer von mietwohnungen müssen eine durchmischung nach system xy gewährleisten oder (zweckgebundene) zusatzsteuern leisten" oder weiss der geier. einiges ist schon aufgegleist, pauschalsteuer in zh abgeschafft, erbschaftssteuer kommt vor die urne und hat schon einige aufregung verursacht, die stadt wurde beauftragt bezahlbaren wohnraum zu errichten.
der grundgedanke ist entökonomisierung. pfeiffen zwar noch nicht die spatzen vom dach, aber mindestens und besonders hübsch ein vogl:
www.berliner-zeitung.de
oder als audio:
www.drs2.ch

Deinen wertvollen Vorschlag mit weniger Ausgang und Reisen sowie preiswertere Sneakers und natürlich Weiterbildung werde ich der portugiesischen Putzfrau mit zwei Jobs und drei Kindern gerne mal unterbreiten. Sie wird begeistert sein und sich fragen, weshalb sie da nicht schon längst drauf gekommen ist. Auch das Rentner-Ehepaar, was ihr gesamtes Leben lang in derselben Nachbarschaft gelebt hat, wird sich ob der guten Tipps nicht mehr einkriegen vor Begeisterung.
Es ist natürlich nicht so, p3nnywis3, dass sich die verschiedenen Stadtviertel mal so und mal so verändern, nein, die Seefeldisierung hat bereits Altstetten und Oerlikon erreicht. Menschen, die ein Leben lang beispielsweise im Kreis 5 gelebt haben, werden verdrängt, bloss weil ein weiteres Spekulationsobjekt für Banker und Manager gebaut wird. Diese Entwicklung kann auf Dauer nicht gesund sein.