Kommentare

@ Charles Hügli: Tun wir gescheite Wörter rumschmeissen? Hach, wie süss...
Inflation verteuert primär den Wohnraum? Was ist mit Spekulation & Renditedenken bei einem Gut, welches zu den Menschenrechten gehört? Wie oft gibts Handänderungen bei innerstädtischen Immobilien? Das verteuert. Rendite von 10% wird erwartet!
& statliches Geldmonopol abschaffen? Hä? Find ich super! Freistaat Aussersihl! Das waren noch Zeiten...
& welche Konjunkturpolitik ist gescheitert?
Der Staat ist IMHO auch dazu da, eine Umverteilung vorzunehmen. Wohnungsbau gehört dazu und ist nötig, da die Gerechtigkeit vom freien Markt leider viel zu oft mit Füssen getreten wird.
Wohne K4, 3 Zi., 70qm, frisch renoviert: 1200.-, keine Handänderung die letzten 60 Jahre.

@rasselpande: Die Vermietung von Wohnungen ist mühsam und nicht sehr profitabel. Die Mieten bestimmen sich direkt aus den Immobilienpreisen. Diese steigen seit Jahrzehnten, primär wegen der erwähnten Tiefzinspolitik. Wer heute eine Immobilie kauft und vermietet, hat keine hohe Rendite. Abzocke sieht anders aus.
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@lisasbruder: Was wir erleben, ist eben nicht Kapitalismus in seiner reinsten Form. Der Staat hat den Geldmarkt monopolisiert und fixiert die Zinsen, daraus ergeben sich verschiedene Probleme. Zum einen herrscht Inflation, welche vom CPI nur unzureichend gemessen wird. Die Preise von Rohstoffen, Produktionsgütern und Immobilien steigen mit über 5% p.a. Das ist eine Folge der verfehlten Geldpolitik, welche die Preisstabilität von Kiwis zum Ziel hat. Staatlicher Wohnungsbau ist nur überteuerte Symptombekämpfung. Stattdessen sollte das staatliche Geldmonopol und die offensichtlich gescheiterte staatliche Konjunkturpolitik abgeschafft werden, dann hätten wir diese Folgeprobleme der Inflation nicht.

Ich wohne in Winterthur und bezahle für eine 3Zimmerwohnung (Altbau) 1190 Fr. Wenn ich jetzt eine ebenbürtige Wohnung suchen müsste.......hilfe. Aber ich finde es anmassend, dass gewisse Leute so arrogant sind, sich über andere zu stellen.....jeder hat eine schöne Wohnung verdient - egal ob er nun Geldhai oder Handwerker ist.......ein Problem ist bestimmt auch der Zulauf von gut qualifizierten Arbeitskräften aus dem Ausland welche für eine Wohnung gut CHF 4000 im Monat blechen können.......

Nein, Minette, das Thema ist die Wohnraumsuche generell. Muddu lesen richtig. Und zeig mir doch mal bitte diese tollen Jugendstil-Bauten in Zürich. Die meisten Viertel in dieser Stadt sind hässlich wie die Nacht. Der Kreis 4 zum Beispiel müsste dringend aufgewertet werden, zum Beispiel mit weiteren richtig hohen Wohntürmen - allerdings nicht im Luxus-Segment, sondern mit bezahlbaren Mietwohnungen, wie jene in der Hardau. Eine ordentliche Skyline, wie zum Beispiel Vancouver und Seattle sie haben, ebenfalls mit Bergen im Hintergrund, würde auch Zürich gut stehen. Und nein, Minette, für Dich mag das Wohnen in der Agglo OK sein, für mich und viele andere, die ich kenne, wäre dies der Untergang. Nie im Leben würde ich nach Stettbach ziehen, dann doch lieber ganz aufs Land. Aber soweit wird's nicht kommen.

Es geht hier ja um WG-Zimmer, von wegen beim Thema bleiben und so. Und wenn wir alle unbedingt im Zentrum leben wollen, dann geht das nur mit einer Manhattan-Lösung. Fände ich aber schade um die ganzen, schönen Jugendstilhäuser, dann pendle ich lieber. Und bleiben wir mal am Boden - Seebach / Stettbach und so sind in Luftlinie nicht mal 5 km von Hauptbahnhof entfernt, das ist nicht wie in London, wo man bis zu zwei Stunden pendeln muss, weil es in der Stadt so teuer ist.
Aber eben - das Thema ist unrealistische Mitbewohner-Suchen.

Ich meinte schon sozialer Wohnungsbau im Sinne von nicht Maximalgewinn generierendem Wohnungsbau. Aber eben, bei manchen kommt ob solcher Gedanken gleich das Schreckgespenst Sozialismus wieder zum Vorschein, und es gibt bekanntlich nichts auf der Welt, wovor sich Leute wie Hügli mehr fürchten.

lisasbruder, ich würde es nicht mal als sozialer wohnungsbau bezeichnen. den gibts nämlich in der schweiz fast nicht (sozialwohnungsbau). nennen wir es doch wohnungsbau, bei dem nicht das geldverdienen der investoren und spekulanten zuoberst steht, sondern die lebens- und wohnqualität der bewohner.
jedoch, die mehrheit der schweizer (wie dieser hügli unten) scheint wohnen und wohnungsbau primär als business zum geldverdienen zu betrachten.

Was wir seit Ende der 80er-Jahre verstärkt erleben, ist Kapitalismus in seiner reinsten Form. Dagegen können wir nichts unternehmen, Morgaine. Meinungen wie die von Charles Hügli sind mittlerweile salonfähig geworden und werden kaum noch widersprochen. Umso wichtiger ist es, dass sozialer Wohnungsbau in den Innenstädten gefördert wird, damit keine weiteren Armen- oder Reichen-Ghettos entstehen. Ich lebe als Kantonsangestellter mit seit Jahren sinkendem Real-Einkommen in einer städtischen Liegenschaft in der City. Als klassischer "Dink" komme ich deshalb gut klar und kann mir auch einiges leisten. Auf dem normalen Markt wäre meine Wohnung aber das Doppelte wert, und ich müsste nach Seebach oder Stettbach ziehen. Ganz zu schweigen von meinen portugiesischen Nachbarn mit drei Kindern, die anderer Leute Wohnungen putzen müssen und keine Zeit haben, um Abendkurse zu belegen.

@charles hügli: lieber charles, ich möchte dir am liebsten eine runterhauen, dass du mal ein paar tage kräftig kopfweh hast! deine ansicht ist masslos arrogant. das hirn ist auch nur ein körperteil, wie die hände, der magen, oder arsch… dass arbeit mit kopf höher bewertet wird und besser bezahlt wird, ist eine frechheit!
ich arbeite mit menschen, die am anderen ende stehen. frauen, die tagtäglich wohnungen und lofts solcher schnösels putzen und das für einen lohn, wo du nicht mal eine woche lebenn könntest. sie schuften körperlich und ernähren vielleicht noch zwei, drei kinder alleine, sind anstädnige und saubere menschen. lassen sich nichts zu schulden kommen und du bist der ansicht, dass es rechtens ist, dass deren arbeit schlechter bezahlt ist, als kopfarbeit? oder all die männer, die unseren müll entsorgen, in der nacht unsere brötchen backen, die haben es verdient in einem 50m2-rattenloch zu wohnen? womöglich noch an einer durchfahrtsstrasse, wo sie am tag nicht schlafen können? alle die krankenhelfer und helferinnen, die sekkeln, wenn du first-class im spital liegst… es gibt ein heer von menschen, dass sich täglich gesundheitlichen risiken aussetzt, sich selber schaden zufügt, damit dummschwätzer wie du ihren luxus geniessen können, dazu gehören auch die männer, die das haus gebaut haben, in dem du wohnst…
sorry, wer so denkt wie du, gehört wirklich «eine gescheuert»!

Ich befürworte durchaus eine gesunde soziale Durchmischung von Grossstädten. Dennoch finde ich, man muss nicht unbedingt mitten in der STadt wohnen, um glücklich sein zu können. Manchmal versteh ich nicht, warum das Züri-Stadtleben hier so als "MUST" gehandelt wird.

@Charles: das stossende an der ganzen Sache ist doch, dass nur ganz wenige von den viel zu hohen Wohnungspreisen profitieren und der grosse Teil der Bevölkerung (ausgenommen vielleicht die, die >20 jahre in der selben wohnung leben) schlichtwegs abgezockt wird.
Leider haben diese "Investoren" dann auch noch genug Macht, damit nichts gegen die hohen Mieten unternommen wird.
Und es gäbe durchaus verschiedenste Dinge, die gemacht werden könnten: Genossenschaften stärken, die Stadt nicht zu "marktüblichen Preisen" zwingen (was die Marktüblichen Preise logischerweise auch grad wieder hochtreibt) höhere Nutzungsziffern an Investoren verkaufen, etc. etc.
und nein, es ist nie sinnlos

Hmja das mit dem Bärendienst habe ich natürlich anders gemeint. Wieder etwas gelernt.. Ihr verstehe ja euren Ärger. Die Finanzbranche ist künstlich aufgebläht (durch die jahrzehntelange Tiefzinspolitik) und der eine oder andere Banker wohnt unverdientermassen im Kreis 1. Das ist ein Problem, und es wird sich auch bald von selber lösen. Es gibt aber auch Leute, die sich bilden, Sprachen lernen, Prüfungen bestehen, Verantwortung übernehmen oder ihre Ersparnisse riskieren. Ich finde, dass diese Leute mehr verdienen und besser wohnen können dürfen als Leute, die relativ einfache Tätigkeiten verrichten. Und von Unterengstringen dauert es nur 25min bis Zürich.

um wieder zurück zum thema zu kommen, wo hast du das foto her von mir lisabruder??

Toll, Charles, ganz toll. Die Reinigungskraft mit 3 Kindern, die 18 Stunden am Tag schuftet, muss also nach Unterengstringen ziehen und damit jeden Tag zusätzlich anderthalb Stunden Arbeitsweg in Kauf nehmen, während der Versicherungsmakler oder Banker, der bei einem Bruchteil der Arbeit ein Zehnfaches verdient, in einer 150 m2-Loft im Kreis 5 leben darf?
Was für eine unfassbare Arroganz und Ignoranz!

Da sind nicht unbedingt wohnungen in coolen Gegenden...sondern leute, die sich schlicht die wohnungen nicht leisten können und dann das kleinste zimmer für viel geld vermieten .. sprich noch profit drausschlagen....und das finde ich asozial.....oder du kriegst angebote, dass du gegen geld bevorzugt wirst......
@hügli: und deine meinung finde ich genauso asozial. die mittellosen familien arbeiten meist härter, als die denen du "bärendienste" unterstellst....und die arroganz dieser elite ist täglich spür und sichtbar....warum bauen sich diese nicht ein reichenghetto ausserhalb der Stadt?
Ich verdiene normal und möchte nicht meinen halben Lohn in eine wohnung investieren.