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"klebt doch ein paar stickers, hilft sicher gegen eine Entwicklung die nicht mal der liebe Ron aufhalten kann.... "
Herrlich. Jetzt weiss ich, mit welcher Einstellung die Bequemlinge den Arsch nicht mehr hochkriegen, sozial total verblöden und alles wie furzdoofe Lemminge hinnehmen. Klar ist das UBS-Mitarbeiter bashing in etwa so doof, wie alle Muslime potentielle Attentäter oder alle Velofahrer verkehrsregelresistente Rowdys zu nennen. Das Thema war ja aber nach catzinis Post nicht mehr der UBS-Mitarbeiter, sondern die Städteplanung allgemein!
Auf dies hin mit dem sauglatten Sticker-Spruch zu antworten hat was.. So muss ich nun nie mehr an einer Diskussion teilnehmen die meinen Intellekt übersteigt! Danke dafür!!
Andererseits würde ich manchen hier eine (bezahlte!!) Zeitungslektüre empfehlen..! Dort ist dann nämlich zu lesen, dass genau dieses Problem des überteuerten Wohnraumes und der systematischen Wohnungskündigungen politisch und gesellschaftlich mehr zu reden gibt als es mancher hier wahrhaben möchte und sogar nach Lösungen gesucht wird.
Da hoffen wir doch, dass da ein paar Menschen mitreden, die noch nicht im vollkommenen Ignorantentum angelangt sind!

@ catzini: "... was wir brauchen ist lebbarer und zahlbarer wohnraum und keine yuppie-kolonien."-> mit dem willst du wohl sagen, jedem seine Dachwohnung oder was? Voll behindert!
Ich sag ja, klebt doch ein paar stickers, hilft sicher gegen eine Entwicklung die nicht mal der liebe Ron aufhalten kann....

So what? Die Welt verändert sich, die Stadt verändert sich, die Gesellschaft verändert sich. In den 80er Jahren war es in vielen anderen Dörfern und Städten auch noch idyllisch, da ist Zürich nicht das einzige Beispiel. In den 80er Jahren hatte die Schweiz auch noch keine 8 Millionen Einwohner. sind etwa an alle dem die Banker schuld?
Gibt noch genug andere Dörfer, die idyllisch sind.

naja, ich denk dass in all den diskussionen "bänker" mitlerweile als sinnbild für eine profit-orientierte, oberflächliche gesellschaftsschicht stehen... also liebe bänker, nehmts nicht persönlich es sind auch nicht alle amerikaner abbilder von cowboy goerge! zum thema yuppisierung k4 machen sich ja viele menschen gedanken... und ein umfeld wie es in zürich das langstrassen-quartier bietet ist und bleibt ein fragiles mikroklima das zwischen den polen "anarchie" und "sicherheit und sauberkeit" balanciert. es gibt unzhlige beispiele in andern städten und länder die aufzeigen dass sich sowas nie über lange zeit halten kann... da in der schweiz alles etwas langsamer vor sich geht können wir von glück reden dass es nicht schon längst yuppisiert ist... aufhalten kann man sowas nicht, schlimm ist nur wenn es keine städtischen alternativen gibt... denn sonst würde sich diese art stadt-welt einfach verscheiben, nachwachsen, anpassen... aber wo?

hey leute, jetzt geht mal nicht so auf den trigor los! seine bedenken sind begründet.
ich habe ende der 80er jahre im seefeld gearbeitet. es war ein normales quartier, mit allen möglichen leuten, geschäften und lokalen. es gab alte häuser, in denen es noch zahlbare wohnungen gab. man sah auch noch kinder auf der strasse oder in hinterhöfen spielen und alte menschen, die ihre einkäufe tätigten.
fahre ich heute , rund 20 jahre später durchs seefeld überkommt mich das kalte grausen, vor lauter sterilität und scheusslichen blöcken, denen die ehemals schönen wohnhäuser mit zum teil gemütlichen gärtchen in den höfen weichen mussten.
und das gleiche spielt sich da ab wo ich trigors wohnort vermute und es spielt sich auch da ab, wo ich wohne. ein ganzes fabrikareal wurde plattgemacht und wo man zahlbare wohnungen mit spielplätzen und vielleicht dem einen oder anderen quartierladen oder café hätte hinstellen können, steht nur das «james» hochhaus mit seinen ebenfalls potthässlichen nebenbauten. lang- und querhaus genannt. die meisten der konzpierten ladenflächen stehen - da unbezahlbar - leer und die ehemals wunderschönen bäume, die es hier hatte, wurde abgeholzt, um «wohl-designt» bambus und ein paar kränkelnde birken dekorativ arrangiert und in der nacht gelb, grün und blau angeleuchet, hinzustellen.
ein qual für die pflanzen, die unter dem zugeterrten boden keinen platz mehr für ihre wurzeln haben und eine qual für die umwelt. stichwort: umweltverschmutzung durch licht.
und schon stehen die nächsten objekte an, die am schluss übrigens höher sein sollen, als die bestehende bausubstanz. was da rein kommen soll? büros und urbane wohnungen für urbane menschen… sei nur am rande bemerkt, dass es hier auf dem kiez unmengen leerstehender bürogebäude hat. einige schon bis zu 10 jahren!
so betrachtet kann ich trigors wut und angst verstehen. was wir brauchen ist lebbarer und zahlbarer wohnraum und keine yuppie-kolonien.

Das Bild vom hochbezahlten Yuppie-Banker ist ein Klischee. Bankangestellte sind nämlich ganz normale Menschen, die meist gar nicht soviel mehr verdienen als der Durchschnitt. Ich weiss auch nicht, warum manche Leute so auf das Finanzielle fixiert sind und die Mitmenschen nur nach diesem Kriterium einteilen. Sie denken an nichts anderes als Einkommen und Wohnungsmieten und haben Minderwertigkeitskomplexe. Dabei zeigt die Realität, dass zB gerade im Xenix ganz verschiedene Leute zusammenkommen und friedlich ihr Bier trinken, ohne sich wegen Einkommensunterschieden anzufeinden. In der Altstadt von Zürich wohnen gut verdienende Arbeiter und Studenten friedlich nebeneinander. Ich kenne eine WG, die ein ganzes Haus bewohnt - am Rennweg. Und an der Strehlgasse gibt es ein Haus mit lauter Einzimmerwohnungen für Studenten. Es herrscht eine Vielfalt, von "Seefeldisierung" kann keine Rede sein. Auch wenn es natürlich nicht für jeden Schweizer eine Wohnung mit Zürcher Tramanschluss gibt.

Na, da wirds in Zukunft auch für den Kreis 4 vermehrt solche Inserate auf Ronorp geben:
"Lunch im Kreis 1
welche Sie möchte sich von einem 30jährigen attraktiven und sportlichen gentleman über mittag unverbindlich im Kreis 1 einladen lassen? du darfst dir das restaurant aussuchen. bevorzugt frauen zw. 35 und 65. einfach melden :-)
28.09.2010 14:23"

Das grenzt ja an Verfolgungswahn... Die beiden Artikel weisen lediglich darauf hin, dass gewisse teure Standorte aufgegeben werden und durch neue Büros in den Aussenquartieren, Opfikon oder Europaallee ersetzt werden. So klein wie Zürich ist, verlängert das in den meisten Fällen den Arbeitsweg wohl um max 10-15 min. Du glaubst ja nicht wirklich, dass deswegen der Wohnsitz in Küssnacht, Zollikon oder Wollerau (um an dieser Stelle gleich noch schön die übrigen Klischees zu erfüllen) aufgegeben und gegen eine Dachwohnung eingetauscht wird? Oder hast Du etwa Angst, dass sich alle Bänker nun eine Zweitwohnung zu legen damit sie über den Mittag ein Mittagsschläfchen einlegen könnnen?

Oh da kommt mir ja fast eine Träne wegen deiner Dachwohnung! Du hast wohl schon solche Angst um sie dass du alle News gleich mit der Yuppisierung und diese mit deiner Wohnung verbindest!
Ich wette, du selbst bist auch ein "young urban professional", sonst hättest du wohl keine Dachwohnung!
Kleb doch ein paar Stickers mit "fuck yuppies!", vielleicht hilfts, wir alle wären traurig wenn du deine Dachwohnung nicht behalten könntest!

Es wird ja gemunkelt, dass Zürich umbenannt werden soll in UBS-City ;-)
Sorry, dass hier die UBS für die zukünftige Wohnraumteuerung verantwortlich gemacht wird ist in etwa so geistreich die der Skandal um das Kaninchen von Miss Cook.

@trigor: die frage stell ich mir auch, was meinen wohnort betrifft.

ach, ach, als ich 2001 in den Kreis 4 zog, waren alle in dem Haus von 1910 mit Dachterrasse bei einer Bank beschäftigt. Die Büezer, die mal gewohnt haben sollen der Sage nach, waren bereits seit 1993 draussen. Und egal in welche Beiz ich ging, einer von der Bank war immer da. Stell Dich mal im Xenix auf die Mauer und frag in die Menge: "Arm hoch wer bei UBS schafft? Arm hoch wer bei CS schafft? ZKB? Gegenprobe?" - Du wirst überrascht sein.

a nicht e

Und mir fällt auch gerade noch auf, dass sich Zürich immer weiter in die Rolle einer Retortenstadt drängen lässt, wie Brasilie. Ausser Dollar-Zeichen bestehen keine weiteren Argumente. Ärmlich bis träurlich.

Es ist tatsächlich nicht ein isoliertes Problem des Seefeldes, es werden - ähnlich eines Flächenbrandes - alle Geringverdiener und Einheimische (Ausländer oder nicht) (unter 12'000 p/m) systematisch verdrängt. Auch wenn ich Linkswähler bin, sehr überzeugt, alle haben sie glorios verschissen. Leider wortwörtlich gemeint. Von Rüschlikon über Schlieren, Dübendorf und Rümlang. Wer hat denn die Piranhas im Immobilien-Markt Zürich losgelassen?
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