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zum glatten köbi - "das märchen vom glatten köbi"
Das Märchen vom glatten Köbi
Es war einmal der glatte Köbi. Das kulturbegleitete Fussball-Public-Viewing im Walcheturm auf dem Zeughaus-Areal zur EURO 2004 und in der Galerie G27 an der Grubenstrasse in der Binz zur WM 2006 hat ein junges und nicht mehr ganz junges Publikum für Fussball und Kultur begeistert. Sein Schirmherr Köbi Kuhn tritt im Logo in Jubelpose auf – aber jeder weiss, dass dieser Köbi auch tiefe Stirnfalten hat, und deshalb heisst das Motto des glatten Köbi: „Kopf hoch, Köbi! Alles wird gut!“.
Alle freuten sich darauf, dass sich zur EURO 2008 in der Schweiz parallel zur Ausstellung „balls & brains – Anstösse zur Fussballkunst“ im Helmhaus Zürich in der Helmhaushalle Gelegenheit bot, dem glatten Köbi ein drittes Leben zu verschaffen. Mit im Boot war auch der Popkredit der Stadt Zürich, der in Zusammenarbeit mit dem glatten Köbi jeden Tag Live-Konzerte und DJs aus der Zürcher Musikszene organisierte. So sollte der glatte Köbi ein stimmiges Joint Venture zwischen den privaten Betreibern und städtischen Organen (Popkredit und Helmhaus Zürich) werden.
„Zum glatten Köbi“ in der Helmhaushalle war ein voller Erfolg – trotz der Schicksalsschläge, die Köbi Kuhn heimsuchten: Ein junges, fröhliches Publikum strömte vom ersten bis zum letzten der 21 Tage wahrlich in Heerscharen herbei. Die Kombination von lokaler Livemusik und Fussball in der professionell hergerichteten, historischen Halle des Helmhaus machte „Zum glatten Köbi“ zu einem der attraktivsten Public Viewings.
Über 30 Konzerte und Live-DJ-Auftritte fanden statt. Geschätzte 50’000 Leute besuchten den glatten Köbi. Die Sanität musste nie gerufen werden, ein einziger, betrunkener Mann musste der Polizei übergeben werden. Das interne Sicherheitsdispositiv war minimal.
Wie allen Festwirtschaften und Musikbühnen wurden auch dem glatten Köbi Auflagen gemacht, u.a. zur Lautstärke der Musik und zu den Schliessungszeiten. Schon nach wenigen Tagen stellte sich an der gesamten Fanmeile heraus, dass der ausgegebene Maximalwert von 87 db nach 24 Uhr unrealistisch war, weil die Stimmen der Menschen schon lauter waren als 87 db. Bezüglich der Schliessungszeit wurden den Betreibern auch falsche und missverständliche Angaben gemacht. Eine nachweisbar falsche Angabe führte zur ersten Verzeigung des glatten Köbi. Eine zweite, umstrittene Verzeigung erfolgte wegen „Nichteinhalten der Schlussstunde“: Streitpunkt ist, wie aktiv das Publikum zum Weggehen aufgefordert wird – Musik Abstellen, Licht Machen und Abfall Zusammenwischen waren angeblich nicht aktiv genug. Die dritte, gerechtfertigte Verzeigung betrifft 20 Minuten zu langes Abspielen von Musik. Der vierte Verstoss wird gleich begründet; hier spielte die Musik 5 Minuten zu lang. Der fünfte Verstoss hatte dann die Schliessung des glatten Köbi zur Folge: Grund dafür war ein Überschreiten der Lautstärke: 88,6 statt 87 db – nicht hörbare 1,6 db zu viel. Die beiden Polizisten stritten untereinander auf offener Szene lautstark zehn Minuten lang darüber, wo gemessen werden soll und ob ein Verstoss vorliege oder nicht. Die strenge Haltung setzte sich durch und läutete das Ende des glatten Köbi ein.
Hält man das Positive – die Konzerte, 220 Stunden Betrieb ohne Unfälle und Schlägereien, die gute Stimmung – diesen Verzeigungen und deren Begründungen gegenüber, stellt sich die Frage nach der Verhältnismässigkeit und dem Augenmass der Schliessung. Wo liegt das übergeordnete Interesse für die Stadt? Bei der Lebensfreude („Wir leben Zürich“), bei der Propagierung von Zürich als Partystadt – oder bei der Einhaltung der Nachtruhe („Wir schlafen Zürich“, Tages-Anzeiger vom 28. Juni)? Das sind zwei Gesichter, die Zürich auch nach seiner „Befreiung“ in den 90er-Jahren immer noch hat: Lebensfreude und Zwinglianismus. Beides unter einen Hut zu bringen, ist nicht immer einfach, gewiss. Schon gar nicht an einem Anlass wie diesem, das ist auch uns bewusst.
Wollte die Polizei ein Exempel statuieren? Bei gesamtschweizerisch 550 Festnahmen während 150'000 Einsatztagen von Polizei und Armee (die privaten Sicherheitsdienste kommen noch hinzu) kam ein solcher Anlass vielleicht gerade gelegen, um die Leistungsbilanz und deren Verhältnismässigkeit ein klein wenig zu schönen. Und eine Machtdemonstration war es aus unserer Sicht obendrein.
So heisst das Finale im glatten Köbi schliesslich:
KULTUR – POLIZEI 0:1
Das Tor schoss Huldrych Zwingli.
Die Bereitschaft, mit viel Energie und Herzblut lebensfreudige Anlässe in und für Zürich zu organisieren, hat bei uns mehr als einen Dämpfer erlitten. Die Entwicklung im glatten Köbi ist ein Abbild der gegenwärtigen Realität in Zürich mit seinen zwei Gesichtern. Es gibt dafür viele andere, ähnlich gelagerte Beispiele. Eine Debatte darüber könnte der Stadt helfen.
Kopf hoch, Köbi! Alles wird gut!