Die Sonne brennt, es riecht nach Gras und wenn man als Fussgänger nicht aufpasst, kommt man ziemlich schnell unter die Räder – unter die der Hollandräder, um genau zu sein. Denn das Klischee stimmt: Sperrige Hollandrädern regieren die engen Strassen Amsterdams. Deswegen kann ich für einen Kurztrip in die niederländische Hauptstadt nur eines empfehlen: Velo ausleihen! Denn wenn ich in vier Tagen Amsterdam eines gelernt habe, dann das: zo veel te doen, zo weinig tijd! Los geht’s!
Egal, wo du wohnst – ob im hippen Amsterdam-Noord oder downtown im Centrum: der nächste Velo-Verleih ist nicht weit. Wir haben unsere Velos direkt am Bahnhof bei MacBike ausgeliehen. Das hat für zwei Tage rund 20 € gekostet, war unkompliziert und ziemlich praktisch. Wer schon vor der Reise weiss, dass er mit gut gefüllten Einkaufstaschen zurückkehren wird, sollte sich am besten ein Velo mit grosszügigem Korb am Lenker ausleihen.
Städte-App downloaden
Damit du dich zwischen den Grachten Amsterdams nicht verfährst,lädst du dir am besten die APP MapsMe runter. So weisst du selbst ohne Internet, wo sich Bloemenmarkt und Rijksmuseum befinden.
Boot fahren
Neben dem Velo ist das das Boot der beste Weg, um Amsterdam zu entdecken. Mehr als 80 Kilometer befahrbare Kanäle hat die Stadt zu bieten. Meine Empfehlung: anstatt eine Gruppenfahrt mit anderen Touris zu buchen, selber Steuermann spielen und die Lieblingsgrachten rauf- und runterschippern.
Bei Boats4rent kostet der Bootsspass gerade mal 79 €. Ganz umsonst geht das bötele übrigens auch: und zwar mit der Fähre 901, die den Hauptbahnhof (Centraal Station) mit Amsterdam-Noord verbindet.
Essen & Trinken
Auch wenn die holländische Küche nicht den besten Ruf geniesst, sollte man beim Amsterdam-Trip nicht ausschliesslich Pommes und Poffertjes in sich hineinschaufeln.
Besonders lohnenswert ist Amsterdam-Noord mit seinen hippen Restis in alten Industriehallen. Bei Stork wird Fisch und Sea Food aufgetischt – das so beliebt ist, dass man unbedingt reservieren sollte. Ein paar Velo-Meter weiter gibt es bei Hangar einen bunten Mix aus internationalem Streetfood, Austern und Bitterballen sowie eine kleine, aber feine Auswahl an Hauptspeisen.
Pllek
Das Pllek im Nordwesten von Amsterdam-Noord ist eine der derzeit angesagtesten Locations zum Brunchen, Trinken, Tanzen – und faul im Liegestuhl fläzen. Der Hybrid aus Restaurant und Bar besteht aus zusammengetürmten Schiffscontainer und liegt vor einem kleinen, hübschen Sandstrand. Bei schönem Wetter kann es daher ganz schön voll werden.
Pluk
Ins Pluk sollte man allein schon wegen des Namens gehen. Übersetzt bedeutet Pluk einfach nur «Ernte». Das Pluk ist der Inbegriff des typischen Mädchen-Cafés: ein bisschen Bullerbü-Style hier, ein paar dekorative Kuchen mit frischen Beeren da, dazwischen Blümchen, rosa Tassen und der obligatorische Avocado-Toast mit Poached Eggs. Ein Träumchen.
Dignita
Das Kafi Dignita gibt’s gleich zweimal in der Stadt – zum Glück. Denn so ist der Weg zum nächsten Pancake nie weit. Highlight des Kalorienhaufens: Marshmallows und karamellisiertes Popcorn on top. Mmmhh! Aber auch salzige Gaumen können sich in dem süssen Brunch-Kafi mitten im Grünen mit sommerlichen Salaten, Avocado-Ei-Kreationen und Zuchetti Fritters verwöhnen lassen.
Vinnies
Das Vinnies ist frühstückstechnisch auf ähnlichen Niveau wie das Dignita. An gleich drei Locations werden Frühstück, Brunch und Lunch vom Allerfeinsten serviert – immer bio und immer regional. Ich kann das hausgemachte Granola mit Joghurt und Früchten sowie das Rührei empfehlen. Dazu unbedingt einen Iced Chai Latte probieren. Einen besseren als hier habe ich noch nirgends getrunken.
Van Stapele Koekmakerij
Selbst nach Pancakes über Pancakes ist für ein Guetzli immer noch Platz. Das kleine Lädeli Van Stapele Koekmakerij verkauft tatsächlich nichts anderes als Schoggi-Cookies. Aber die sind so gut, dass sich Krümelmonster aus aller Welt die Beine in den Bauch stehen, um eine Cookie zu ergattern.
Sirupwaffeln
Lust auf Süsses, aber keine Lust, dir Mund und Hände mit dunkler Schoggi zu verschmieren? Dann führt kein Weg an niederländischen Sirupwaffeln vorbei. Ganz besonders gut haben mir die süssen Happen bei Van Wonderen Stroopwafels geschmeckt. Dort gibt es nicht nur die Klassiker mit Karamell, sondern auch ausgefallene Kreationen mit Smarties- und Marshmallow-Topping.