Begegnungen, die keine sind

Wenn ich an meine letzten Begegnungen denke, so muss ich unweigerlich an das Befüllen von leeren Fässern denken. Ich fühle mich benutzt und konsumiert.
Mein Gegenüber mustert mich und in mir regt sich der Verdacht etwas bieten zu müssen, dass ein anregendes Gespräch provoziert. Und während ich so dahinrede ist mein Gegenüber schon im Smartphone vertieft. Ich muss mich beeilen den Spannungsbogen zu halten, damit die Aufmerksamkeit nicht abflaut. Das breite Grinsen verrät mir, dass die Aufmerksamkeit meines Gegenübers schon neue Gestade erreicht hat und unser Gespräch sich schnell dem Verfallsdatum nähert. Schnell packe ich noch eins drauf: stelle viele Fragen, hebe die Augenbrauen, lache herzlich authentisch, schaue interessiert und und... ja nichts. Das Gegenüber verabschiedet sich mit flüchtigen Küssen und zieht gestikulierend ab.
Ich sage mir: nur Mut, das nächste mal wird es besser.
Dann befülle ich das nächste Fass...
Was geschieht mit uns?