Kommentare

@saarita: so einfach ists nicht - ich finde ganz schnell anschluss, kein problem neue leute kennenzulernen und habe auch einen riesigen bekanntenkreis. aber die freunde, die mir wirklich etwas bedeuteten, die für mich da sind und ich für sie, mit denen ich mich verstehe, die ich liebe und brauche, das sind doch nur eine handvoll. bin aber der meinung, dass man unbedingt seinen horizont erweitern sollte, hatte schon superspannendgeistreiche gespräche mit wildfremden. und die dann nicht wiedergesehen. nicht schlimm. viel schlimmer finde ich das "wir müssen uuuuunbedingt (wieder) mal was zusammen trinken gehen" und man weiss schon im moment wo's der andre sagt, dass es nie klappen wird...

Spannendes Thema! Einen Aspekt möchte ich noch hinzufügen: Es gibt Menschen, die kommen mit vielen unterschiedlichen Leuten klar und die finden dann auch relativ schnell Anschluss... wiederum andere suchen genau einen Typ Mensch, mit dem sie sich verstehen und da dauerts auch ein bisschen länger.

@Catherine: Kannst Du mir sagen, welche Aussage Du arrogant findest. Habe keine Ahnung, worauf Du Dich beziehst, ich hatte ja ein paar Sachen geschrieben. Ich glaube zu wissen worauf Du reagierst und denke, es gibt da ein Missverständnis. Lass mal hören!

longbird: Du bist nicht der/die einzige, ich seh's ähnlich. Allerdings versteh ich sehr gut, dass man Phasen grosser Einsamkeit durchlaufen kann, in denen es einfach nicht geigt mit andern Leuten. Bei mir waren das verschiedene Phasen zwischen 20 und 30; Zeiten, in denen ich einfach nicht im Reinen war mit mir selbst; viel zu sehr mit mir selbst beschäftigt um wirklich auf andere eingehen zu können. Geben ist aber seliger als Nehmen, also standen die neuen Kontakte halt nicht wirklich Schlange. Seit ich mich weitgehend im Lot befinde, verlaufen auch Freund- und Bekanntschaften viel ungezwungender, zum Glück. Und ja, viele Freundschaften ergeben sich über gemeinsame Interessen..ohne dass man's drauf anlegt.

scheint mir eine traurige sache zu sein. ich bin der meinung, dass man gute freunde findet, diese aber nicht suchen darf, sonts klappts nicht. ich hab auch ein ziemlich grosses netzwerk and guten bekannten, aber die engen freunde kann ich an einer hand abzählen. ich bin zwar auch einer von denen die immer verplant und gestresst von einem ort zum nächsten hetzen und eine volle agenda pflegen. aber für diese fast-handvoll leute lasse ich alles stehen und liegen.
das «keiner hat zeit und alle sind immer nur beschäftigt. ich finde keine freunde mehr» kann ich aber nicht gut nachvollziehen. ihr seid ja wohl nicht nur am arbeiten/essen/schlafen/kneipe sitzen? wenn man ein (oder gern auch mehrere) hobbies verfolgt, lernt man doch automatisch leute kennen, mit denen man unweigerlich in mehr als smalltalk lastige gespräche verstrickt wird. irgendjemand bleibt einem garantiert hängen und voilà: man findet freunde ohne nach ihnen gefahndet zu haben. und durch gemeinsame interessen (ausgehen und kneipentouren sollen da nicht dazu zählen) findet sich auch gemeinsame zeit.
oder bin ich da der einzige mit dieser ansicht?

Spannend, eure Reaktionen. Ich möchte deshalb differenzieren. Ich habe ebenfalls wenige aber gute Freunde und glaube sagen zu können, dass ich jederzeit für sie da bin - in guten wie in schlechten Zeiten. Und umgekehrt, ich weiss ich kann mich auf meine Freunde verlassen. Die Sache mit dem sonnigen Gemüt und dem zurückhaltenden Wesen gründet sich eher auf Erfahrungen im Bekanntenkreis. Wenn ich den Kontakt mit diesen Leuten behalten will, zB um zusammen Sport zu treiben, dann geht das in der Regel von mir aus. Das ist, grad wenn du nicht gut drauf bist, anstrengend. Nur: die Enttäuschung gibt es nur, wenn unerfüllte Erwartungen da sind. Bekannten gegenüber habe ich in der Regel keine Erwartungen, bin aber auch nicht unbeschränkt verfügbar. Freunden gegenüber schon! Und sie dürfen sie auch mir gegenüber haben und einfordern. Vielleicht führt das zu Streit, aber auch das muss/darf sein. Unausgesprochen sind Erwartungen der Killer jeder Freundschaft.

@catherine: meine beste freundin, mit der ich aufgewachsen bin, freud und leid teile, ALLES erzähle, die wie eine schwester und IMMER für mich da ist (und umgekehrt) lebt seit längerem im ausland. ist sie dort haben wir wenig kontakt, ist sie hier, ists als wäre sie nie weg. so eine freundschaft wie mit ihr fand ich nicht mehr. viele so unverbindlich und dann eben: kaum zu zweit.... ich zerstritt mich mit freundinnen und fragte mich langsam, ob der fehler bei mir liegt. ich habe hohe erwartungen an freundinnen und sie wurden immer wieder enttäuscht. drum mach ichs mittlerweile so wie du, hab mich schon sehr an dieses frei-sein und ungebunden-sein gewöhnt, alleine kommen, alleine gehen, keine verpflichtungen. aber wenn dann meine beste freundin wiedermal da ist und wir zusammen, dann merke ich wie gut es mir tut und wie sehr mir das eben auch fehlt.

@sequelle: diese aussage finde ich etwas arrogant. wenn ein mensch «unten» ist, kann er kaum fröhlichkeit ausstrahlen, wenn er sich einsam fühlt, kann er nicht «ungebundenheit» ausstrahlen. wenn jemand krank ist, strahlt er auch nicht. und nicht jede krankheit ist sichtbar, man merkt nur, dass etwas nicht stimmt.
wir sollten aufhören bedinungen zu stellen, ab wann wir unser herz gegebenenfalls öffen, sondern einfach offen sein.

@rotzgöre und @mari1976: da sprecht ihr ein trauriges thema an. ich habe mich - trotz langjähriger beziehungen - zu einem freien leben entschieden. das heisst, ich war für meine freunde/freundinnen da und ich wollte trotz beziehung genau gleich mit ihnen verkehren, wie ohne. doch da kam schon manchmal die frage: «ja sagt denn dein... nicht?» und vor allen dingen die frauen vergassen jeweils, dass sie je mit mir befreundet waren, sobald sie einen typen hatten. ein sogar 20 jahre lang!
darum habe ich aufgehört, freunde finden zu wollen. diese «heiligen» allianzen wie es zwischen lancelot und artus einigen sagengestalten mehr gab, gibt es wirklich nur in den märchen, sagen und im film.
die realität ist sarkastischer, pragmatischer.
für mich funktionierts.
ich bin zwar nach wie vor da, wenn mich jemand braucht, renne mitten in der nacht los, wenn ich von irgendwo heulend angerufen werde, spende trost, warmes essen und kuschelgelegenheit. aber ich erwarte nichts mehr. weder von männern noch von frauen. und ich lebe ganz gut damit. mein leben ist so angefüllt mit so vielen spannenden dingen, dass ich manchmal froh bin, wenn das handy mal ruhig bleibt.

PS: finde Ruthys Aussage dennoch richtig. Geht ja darum WAS man ausstrahlt, nicht DASS man ausstrahlt.. ;-)
Ganz im Sinne von "man kann nicht nicht kommunizieren".

@IreBe: Hast Du bei Deiner Aussage nicht versäumt, zwischen Freunden und Bekannten zu unterscheiden? Ich hab z.B. ein recht sonniges Gemüt (naja..).Bekannte hab ich viele, Freunde wenige. Mehr als 5 enge Freunde könnt ich glaubich auch gar nicht mänätschen, ehrlich gesagt. Natürlich steigt die Chance bei hoher sozialer Interaktionsfrequenz, dass man eher jemanden findet, mit dem man eine engere Freundschaft eingehen möchte. Die Beziehungsarbeit muss man aber genau gleich leisten, von nix kommt nix.

@lucid: daran glaube ich auch nicht, dass man freunde via inserat findet. könnte aber durchaus sein, schliesse das nicht aus. daran, freunde für schwere zeiten und andere freunde für glückliche zeiten zu finden, daran glaube ich jedoch weniger. bekanntschaften ja, aber freundschaften? ich glaube nicht daran, dass man freundschaft findet, ich glaube daran, dass man freundschaft leben muss. ich glaube nicht, dass man jemanden kennenlernt und plötzlich weiss, einen freund gefunden zu haben. das kommt nach und nach. für mich bezeichnet dies den unterschied zwischen bekanntschaft und freundschaft, dass man gegenseitig sich melden kann, wie immer es einem geht, dass man rat suchen kann und zeit findet, sich von der fröhlichkeit des anderen anstecken lassen kann, aber auch sich gedanken macht über das was den anderen beschäftigt. eine freundschaft vordert heraus, stellt unbequeme fragen, die man selber nicht wagt sich zu stellen oder vor denen man sich drückt. konfrontiert einen mit dem anderen. natürlich gehört eine gemeinsame gute zeit und fröhlichkeit dazu. aber ein herzhaftes lachen eines freundes von dem ich weisst, auf welcher überwundener mühsaal es beruht, ist mir um sovieles wertvoller und ansteckender als eine lachen, nur des lachen wegens ohne geschichte und ohne herkunft.

@simsalabim: gut möglich, dass diese "leichten" freundschaften in schwierigschweren zeiten nicht mehr da sind. das liegt aber manchmal auch an demjenigen selbst, der die schwierigen zeiten durchmacht. denn dann möchte man sich eben nicht bei leuten melden, die die ganze zeit lachen und alles so easy aussehen lassen. mir jedenfalls geht's so.
ich hab mir gerade vor ein paar tagen überlegt, wie es wäre, ein inserat aufzugeben, in dem ich explizit einen freund für schwere tage suche. (aber ehrlich gesagt glaube ich nicht daran, dass man freunde per inserat findet.)

@IreBE: zeichnen sich freundschaften, unter anderem, nicht eben auch gerade dadurch aus, dass man dafür etwas tun muss und sie wachsen müssen? was ist mit diesen in den schoss gefallenen bekanntschaften, wegen sonnigen gemüts und anziehender leichtigkeit? sind sie denn auch noch da, wenn das gemüt mal nicht so sonnig ist, wenn die dinge schwer und die tage bitter sind?

Du sprichst mir aus dem Herzen! Am liebsten habe ich die Frauen, die als Single immer betonen wie schrecklich sie "Päärchen-Frauen" finden, die nur mit dem Freund zusammensitzen, nur um dann genau gleich zu werden wenn sie dann einen Freund haben.
Oder das Modell "mich gibts nur zu zweit". Wenn Du Dich mit ihnen verabredest musst Du ganz klar deklarieren, dass Du einen Frauen-Abend (blödes Wort) machen willst weil ansonsten der Freund nämlich ungefragt und unangekündigt auftaucht...