Kommentare

@ bluebalu, der heutige kapitalismus enteignet gradso wie der sozialismus oder feudale staatsformen. 90% oder so des vermögens (sei es in der schweiz oder weltweit) gehören ein paar familienclans. neoliberalismus-romantiker nennen das den freien markt, das resultat ist dasselbe: die gesellschaft wird enteignet.

@Heri: Mit deiner Zwangsenteignung folgst du der marxistischen Dialektik, ob du's nun wahrhaben willst oder nicht.
@Hasenfritz: Welchen Bockmist? Ich habe mich hier nirgendwo positiv über die Banken geäussert. Lesen schadet der Dummheit.

Unglaublich welchen Bockmist bluebalu hier erzählt... die Banken und Finanzinstitute haben aktiv die Gesetzgebung verändert, um Betrügereien straffrei zu machen. Praktiken mit denen sie übrigens Staaten betrogen haben (ein Wesentlicher Grund für Staatsverschuldungen, siehe auch die straffreie Verspekulierung von Pensionskassengeldern) hierzulande dürfte man sich beispielsweise noch an seltsame Lease-and-Lease-Back Geschäfte erinnern. Der Strafstatbestand «Verleitung zur Spekulation» wurde 1993 abgeschafft, dies mit den Stimmen der bürgerlichen Bankenparteien SVP und FDP. Folgender Artikel ist nicht schlecht, doch er vergisst, dass nicht in erster Linie "die Politiker" schuild sind, sondern eben die Politiker, die sich von den Banken korrumpieren lassen haben, also jene von der SVP, FDP und CVP die im Parlament auch die Mehrheit haben und hatten um solche Gestzesänderungen durchzuwinken... www.infosperber.ch

@Kristallin: Zurück in die Steinzeit? Eben nicht. Wir sollten nach 10000 Jahren Menschheitsgeschichte ein bisschen gescheiter sein. Die Geschichte der Kultur ist m.E. die Geschichte davon, wie die friedvollen die Machtmenschen im Zaum halten können. Wir sind da noch nicht am Ende, böse Zungen würden behaupten, wir sind noch nicht mal aus den Startlöchern gekommen. Ich denke aber, wir haben schon viel erreicht auf diesem Weg. Und ich bin zuversichtlich, dass er weitergehen wird.
Der zur Zeit herrschende barbarische Kapitalismus hat m.E. viel mehr Ähnlichkeit mit der von Dir verachteten Steinzeit als ideen und Vorschläge, wie dieses Barbarentum überwunden werden kann (Aufklärung, Humanismus, Menschenrechte, Demokratie, Freiheit, Gerechtigkeit, etc.).

Bluebalu: Wie bitte kann man einen "marxistischen Glauben vorleben"?
(abgesehen davon, dass ich ja explizit gesagt, habe, dass ich KEIN Marxist bin).
Weiter habe ich nirgends was von Zentralwirtschaft geschrieben. Nichts liegt mir ferner als so etwas zu fordern.

@kristallin: Das will momentan eine Mehrheit hier (nach der Ecopop-Abstimmung wird man sehen, wer sich tatsächlich eine Entschleunigung wünscht). Ich wage einmal zu behaupten, dass die iPhone-Jusos nicht dazu gehören werden und deine Anwohner sich bloss deswegen gewehrt haben, weil sie die Mieten dann nicht mehr zahlen könnten, also aus rein praktischen Gründen und nicht weil sie gerne auf Annehmlichkeiten verzichten würden. Zu den Banken: Transaktionssteuer einführen. Derivate beerdigen. Meinerseits halte ich die ganze Börse für unnötig. Der Kapitalismus braucht keine Börse, um Kapitalismus zu sein.

@bluebalu: global gesehen sind wir schon eine minderheit, die die annehmlichkeiten geniesst. Es bleibt aber dahingestellt, ob jemand so leben möchte wie wir, das leben so durchkommerzialisiert, durchorganisiert und anonymisiert, und schnellschnellschnell. Vor ein paar wochen habe ich in einem artikel gelesen, dass ein slum in Indien geschleift werden solle, um auf dem gelände eine neue siedlung mit wohnhäusern und kanalisation zu bauen - quasi für die slumbewohner dort. Doch die einwohner wehrten sich gegen die hebung der lebensqualität, weil ihr mikrokosmos mit geschäften usw. zerstört worden wäre. Ich glaube, wir müssen einfach mal ganz viel zuhören und krass umdenken. Zurück zu den banken: es müssen neue regeln für sie erarbeitet werden. Dagegen wehren sie sich, aber es geht nicht mehr an, dass gewinne privatisiert sind und verluste der allgemeinheit aufgebürdet werden via arbeitslose, bankenrettung usw.

@heri: Das stimmt doch nicht, ich profitiere hier von einem guten Schulsystem, einer schönen Infrastruktur, Kommunikationseinrichtungen, Meinungsäusserungsfreiheit. Suche all dies einmal in einem Land mit Zentralwirtschaft und du wirst nicht fündig. Lebst du diesen marxschen Glauben denn auch vor?

@kristalin: Schade das du so früh gegangen bist. War echt spannend, obwohl der Anfang etwas holprig war. Aber man muss neuen Formen zeitgeben und geduld haben! Nicht gleich aufgeben.

@heri: dann bomben wir doch gleich die ganze erde in die steinzeit zurück, gleiche ausgangslage für alle. Wetten, dass der mensch dann wieder beginnt, seine bedingungen zu verbessern, damit er es angenehmer hat bzw. annehmlichkeiten hat? So ist der mensch eben geschaffen. Er denkt erst an sich und seine nächsten, erst in zweiter linie obs für ALLE GERECHT ist! Was eigentum betrifft, bin ich überhaupt nicht mit dir einverstanden. Was ich verdient und für härtere zeiten oder geplante anschaffungen/ziele beiseite gelegt habe, gehört mir und niemandem sonst. Ich zahle schon steuern für die allgemeinheit. Zins nehmen finde ich nicht wirklich okay, ich empfinde es auch als unrechtmässige geldvermehrung, kann aber sowohl deinen wie auch lucids standpunkt verstehen: irgendwie soll das vertrauen des geldgebers auch belohnt werden. Ich ging gestern abend beim lindenhof vorbei, aus neugier und solidarität. Leider habe ich nichts verstanden, die leute redeten viel zu leise, so ging ich wieder nach 10 minuten. Die stimmung war aber konzentriert und die menschen offen für die meinung der anderen- wirklich gut.

Sorry, zu schnell gelesen!

Ähm. Heri, verwechsle mich doch bitte nicht mit Bluebalu.

Tja, Lucid, genau das sage ich ja die ganze Zeit. Die sogenannten Annehmlichkeiten können nämlich nur eine verschwindend kleine Minderheit dieser Welt geniessen. Ich empfinde das als Riesenschweinerei und nicht einfach als naturgegeben (gottgegeben, whatever).

Tja, Heri. So ist die Welt aber nun mal aufgebaut, auf dem Eigentumsbegriff, wenn du darauf verzichten möchtest, wirst du, in direkter Folge, auch auf all ihre Annehmlichkeiten verzichten müssen.

@Lucid: Dein Bemerkung zum Zins zeigt ja nur, wie verfangen Du im gegenwärtig dominierenden Eigentums-Denken bist. Denk doch mal einen Schritt weiter: Wenn Du überhaupt in der Lage bist, Geld an jemanden anderen zu geben, dann ist das ja Geld, das Du nicht brauchst, also Überschuss. Geld-Überschuss ist nichts anderes als ein Stellvertreter von Warenüberschuss. Warenüberschuss kannst Du aber nicht beliebig Horten, schon gar nicht selbst-vermehrend. Überschuss gehört verteilt. Deine Logik, dass dieser Überschuss alleine Dir gehört, dass er sich vermehren muss (durch Zins), genau das ist das zugrundeliegende Problem. Diese Haltung gilt es zu überwinden.
Damit ist auch die Lösung skizziert. Zins nehmen gehört verboten, wie das vor nicht allzulanger Zeit in allen Weltkulturen der Fall war (in der einen oder andern Form). Als Übergangslösung werden die Schulden der öffentlichen Hand einfach gestrichen. Es kümmert die Volkswirtschaft keinen Deut, dass ein paar wenige Superreiche von einem Moment auf den andern plötzlich nur noch Normalsterbliche sind. Über das genaue Wie und Wieviel jemandem gelassen wird, darüber kann man ja noch disputieren, aber nicht wirklich über den einzuschlagenden Weg.