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ich würde sagen, früher oder später kommt das grundeinkommen sowieso. aber doch lieber früher als später. die frage ist, wann die einsicht und das vertrauen unter den menschen genug stärker ist als das misstrauen und die idee, dass geschäft = ausbeutung bedeuten muss. - was hat nicht schon alles als utopie gegolten: abschaffung von kinderarbeit und sklaverei, abschaffung von monarchie, die einführung des frauenstimmrechts, das fliegen, die abschaffung der grenzen in europa, ein schwarzer oder mischling als präsident der usa.
aber es ist natürlich schon klar, viele bürokraten fürchten den wandel, ihnen fehlt die phantasie und das vertrauen, also hält man am vermeintlich bewährten fest und macht einen auf moral. sinn entsteht dabei nicht wirklich. das grundeinkommen wird aber viel kreatives potential freisetzen, lebensfreude bringen, wo heute ängste, sachzwänge und naturfeindschaft herrschen und perpetuiert werden. ich freue mich auf diese zeit, in der der konsum- und arbeitsterror in die schranken gewiesen wird und sinnvolle arbeit und werte sich für alle lohnt.

mein leben (ich finds etwas ähm schräg, jemanden mit "mein leben" anzusprechen, das grenzt ja an autosuggestion :-D): mich stört, wenn mir jemand vorrechnen will, dass mir meine kohle nicht reichen kann um gut zu leben, ja. mich stört noch mehr, wenn man mir vorrechnet, dass ich mir meinen luxus auf kosten der allgemeinheit leiste, weil das ist nunmal nicht wahr. meine wohnung kann ich mir leisten, und da liegt der unterschied zwischen gnossi und subventionierter wohnung.
beim rest sind wir wohl gleicher meinung (mein auto war stinkbillig, wurde abgeschrieben beim kauf, und neuanschaffung gibts nicht. ein glücksfall)

@slomo
Sorry, ich wollte niemandem auf den Schlips treten, das war nicht meine Absicht, dass es als Unterstellung oder ähnlich bei anderen ankommt, was mir anscheinend aber nicht gelungen ist.
Was hast du als Unterstellung verstanden und wo hat allenfalls dein schlechtes Gewissen das so verstanden?
Etwa das mit der als Autosubventionierung getarten Wohnungsvergünstigung wie ich es in meiner Umgebung beobachte?
Weisst du, ich wohne ÖV-mässig wirklich gut erschlossen mit Bahnhöfen in problemlos zu bewältigenden Fussdistanzen für gesunde Personen, das Gleiche gilt für mehrere Tramlinien und deshalb war ich umso erstaunter wegen der vielen Autobesitzenden aus den Wohnungen rundherum, nicht nur der subventionierten übrigens.
Ja, es ist so, dass die ÖVs, wenn du von einem Stadtende ans andere fährst und nicht grad je einen Bahnhof in der Nähe hast, langsamer sind als die individuelle Mobilität - bin ja auch schneller mit dem Velo.
Ich richtete mir mein Leben ohne Auto ein, leben aus diesem Grund ja genau in der Stadt, dass ich mit ÖV & Kinderwagen von zu Hause zur Krippe und dann zur Erwerbsstelle kam, ok, ich transportierte nur ein Kind. Das war eine Reise von Örlikon nach Wipkingen und von dort weiter in die Enge bzw. zum Irchel.
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Ich bin immer noch der Meinung, dass jeder Kleinwagen mindesten 500.-- kostet im Monat, wenn die Abschreibungen sowie alle Versicherungen & Zusatzkosten wie Parkplatz, Garage etc. gerechnet werden exkl. Benzin.
Ein rechter Betrag bei kleinem Budget.
Oder sieht deine Rechnung ganz anders aus?
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Apropos Hortplatz & Subventionierung, meines Wissens sind 10.- pro Tag das Minimum und etwas über 100.-- das Maximum. Da liegt locker ein anständiger Mittelklassewagen mitsamt Benzin in der Differenz drin, bei angenommenen 20 vollen Betreuungstagen ;-)
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Heute im Tagi gelesen, dass die 19 Pauschalbesteuerten in Küsnacht durchschnittlich rund 39'000 pro Jahr an Steuern bezahlen - zum Glück wurde diese Scheinerwerbslosigkeit nun abgeschafft im Kanton Zürich!
Wenn sie nun als SteuernomadInnen in günstigere Gefilde zügeln, überlassen sie wenigstens ihre Liegenschaften an besten Lagen Personen, die so besteuert werden wie alle anderen auch.
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Selbstverständlich kommt zu den Reisekosten noch die Unterkunft sowie die Verpflegung, allenfalls Ausflüge usw.
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Ob die Wohnung bei einer Genossenschaft ist und/oder subventioniert macht keinen grossen Unterschied, der grosse preisliche Unterschied liegt im Alter und in der Grösse der Wohnung. Sowie den Nebenkosten.

war übrigens mindestens 7 jahre genossenschaftsmitglied bei sharecom, aus denen dann mobility wurden. habs auch mit mobility probiert mit den kindern, aber hast du mal versucht 2 kleinkinder, inklusive kindersitze aufs mal zu transportieren? :-) (nein, es ist keiner zuhause der husch auf die babies schaut während ich die karre allein holen könnte). das was du da machst, ist genau das, was einem auf dem sozamt auch passiert. unterstellungen, belächeln, einteilen. das müsste sich dann mancheiner nicht mehr antun mit dem bedingungslosen grundeinkommen. uff :-)

ui da unterstellst du mir aber gleich einiges und wie ich finde noch frech dazu. wie kommts? fühlst du dich auf den schlips getreten weil ich nicht herumjammere dass mir die kohle nicht reicht?
nein, keine subventionierte wohnung, sondern gnossi.
meine ferien sind aber deutlich teurer, ich reise ja nicht nur hin und zurück, sondern bleibe auch noch 1-2 wochen.
das auto ist nicht zwingend notwendig, aber auch kein luxus. um mein pensum arbeiten zu können während den hortöffnugnszeiten sind mir die öv zu langsam. wirklich. ich schäme mich auch dass ich in der eigenen stadt mit dme auto arbeiten gehe, aber ich spare mindestens eine stunde so. wenn meine kinder etwas selbständiger sind gehts wohl auch ohne karre, dann können sie auch mal eine halbe stunde vor mir zuhause sein. ja, der hortplatz ist allerdings durch die stadt subventioniert. so viel kostet das auto nie ;-)

@slomo
Ich bin zufrieden mit meinem guten Velo, in der Stadt reicht mir das vollkommen fürs Meiste :-)
Für die Reise ans Meer zahlst du wohl um die 200 pro Person bei einer Carreise ausser natürlich, du fährst mit dem Auto, aber dann kommen nebst Benzin & Versicherungen etc. sowie Abschreibungen, noch Autobahngebühren dazu.
Das mit den 700 Subventionsfranken kenn ich aus meiner Umgebung, wo die leicht subventionierten Wohnungen ca. 700.- günstiger sind als die freitragenden. Die stark subventionierten etwas mehr, dafür strengere Auflagen wie pro Zimmer 1 Person. Da sich etliche Personen in solchen Wohnungen ein eigenes Auto leisten, meist ohne berufliche Notwendigkeit, dafür verstellen sie den Gehsteig und beschränken die Freiheit von zu Fuss gehenden, ist meine Vermutung, dass durch die Subventionierung der Wohnungen zur Hauptsache Autos ermöglicht werden, wovon doch grad in der Stadt bereits genügend die Strasse verstopfen. Zumal der ÖV-Anschluss in der Stadt an vielen Orten wirklich gut ist, hier sowieso, und ein ausgiebiges Angebot für WenigfahrerInnen wie Mobility oder Mietautos fürs Züglen.
Vielleicht sind auch einfach die Einkommenslimiten im Moment zu hoch angesetzt bei den Subventionen, dass sich soviele ein Auto leisten. Ich persönlich finde das Subventionieren von motorisiertem Individualverkehr in der Stadt getarnt als Wohnungssubvention etwas witzlos.

noch eine frage: was für 700 subventionsfranken an die wohnung meinst du? habe ich da irgendwo irgendwas vergessen zu beantragen? (obwohl: auch meine wohnung ist ein äusserst günstiges modell ;-))

ja, du hast natürlich völlig recht mit allem ! genau das sind auch die gründe, warum ich unter anderem für das bedingungslose grundeinkommen bin: es ist ungerecht und erniedrigend auf sozialhilfe angewiesen zu sein, oder iv rentner oder arbeitslos. (mein auto ist ein äusserst günstiges modell und auch meine ferien am meer ;-))

@slomo
Ja, das kann ich mir gut vorstellen, denn auf den Betrag von der Sozialhilfe musst du keine Steuern bezahlen, im Gegensatz zum Erwerbseinkommen. Und viele Vergünstigungen entfallen, wenn dein Einkommen einen gewissen Betrag überschreitet, z.B. KK-Verbilligung, Hortvergünstigung, auch subventionierte Wohnungsmöglichkeit, etc., was ja auch immer wieder kritisiert wird bzw. den "Ausstieg" aus der Sozialhilfe erschwert.
Aber Zahnspangen werden nicht einfach von der Sozialhilfe finanziert, sie müssen medizinisch begründet sein und nicht nur kosmetischer Natur, was viele sind, sogar meine eigene wars. Auch Kurse müssen beantragt werden, wehe wenn die Person gegenüber grad einen schlechten Tag hat...
Deine Rechnung stimmt, doch, ein weiteres Kind wird monatlich gerade mal mit Fr. 268.- Sozialhilfe berücksichtigt. Reicht das wirklich zum Leben für ein weiteres 10 oder 14jähriges Kind oder eins, das Windeln benötigt? Mal abgesehen davon, dass eine Erwerbstätigkeit mit 3 Kindern noch schwieriger zu organisieren sein dürfte als mit 2 oder einem einzigen, also ich mein insbesonders den Teil Betreuung.
Mit deiner Berechnung von 4600.- Einkommen, wenn ich davon ausgehe, dass ca. 3000.- davon steuerbar sind, macht das 1850.- direkte Steuern pro Jahr für die Stadt Zürich.
Wie aber ein Auto plus voll selbstfinanzierte Ferien am Meer in einem Budget von 4600.- bzw. 3600.- Einkommen bei 3 Personen in der Stadt Zürich platz haben, kann ich mir nicht wirklich vorstellen, ausser, Auto & Ferien werden durch die ca. 700.- Subventionsfranken der Wohnung "gesponsert". Diese Variante kenn ich aus meiner Umgebung.
Was ich am Sozialsystem Schweiz kritisiere, ist die einseitige Fixierung auf Erwerbstätigkeit & dass Kindern keinen eigenständigen Anspruch auf Lebenserhaltung oder mindestens Ergänzungsleistungen zugesanden wird, wenn das Einkommen der Eltern nicht reicht, insbesonders, wenn sich die Eltern getrennt haben. Die Kinderzulage von 200.- bzw. 250.- mag ein Zustupf sein, reicht jedoch nirgends hin, sofer überhaupt ein Anspruch drauf besteht. Die Steuerabzüge für Kinder bevorzugt die Kinder reicher Eltern, die durch Kinderabzug mehrere tausend Franke Steuern pro Jahr sparen können. Dort lässt sich der Staat die Kinder was kosten.
17.6% aller Alleinerziehenden aber nur 2% der Zweielternfamilien waren 2006 auf Sozialhilfe angewiesen. Ich finde diese Zahlen krass, sie zeigen auf, dass Kinder ein Armutsrisiko sind.
Was ich an der Sozialhilfe kritisiere, ist der meines Erachtens nicht deckende Beitrag für Kinder, das Armutskarussel läuft da voll. Person Nr. 2 bekommt 509.-, Person Nr. 3 noch 317.-, ab Person Nr. 4 bescheidene 268.-. Zweielternfamilien beinhalten immerhin zwei potentiell erwerbstätige Personen, was seitens des Sozialamtes sogar finanziell belohnt wird mit zusätzlichen 200.--, wohingegen bei Alleinerziehenden nur eine potentiell erwerbstätige Person verfügbar ist, die zudem noch für die Kindererziehung verantwortlich ist, aber für diese Doppelbelastung finanziell keineswegs entlastet wird. Das finde ich stossend, genauso, dass die Frauen allein das Sozialhilfegeld zurückbezahlen müssen, sollten sie mal was erben, nicht jedoch hälftig auch die Väter der Kinder.
Ausbaden dürfen dieser sozialpolitische Misstand zur Hauptsache als die Frauen und Kinder, deren Männer & Väter nicht lebenserhaltende Alimente zahlen (können), sowie in späteren Jahren die Frauen, weil sie von der AHV-Minimalrente leben müssen - einmal Sozialhilfe immer Sozialhilfe. Das kann ja wohl nicht sein!
Zur Ergänzung, nein ich bin nicht sozialhilfeabhängig, hatte jedoch auch schon Kontakt zu diesem Amt in anderem Zusammenhang - ich bin ehrlichgesagt froh, dass das vorbei ist: die brauchten zwei Besuche meinerseits, etliche Mails plus Monate, um eine einfache Frage zu beantworten...


auch die zahnspange für die kinder, meine zahnirechnungen, das würde das sozamt zahlen. ich finde echt, so übel ist man also nicht dran mit sozhilfe, frage mich immer was es da zu jammern gibt. auf diesem niveau leiste ich mir immerhin jährlich ferien am meer (mit den kindern natürlich immer)und ein auto, und den kindern fehlts auch nirgends. auch teure kurse liegen drin (die sonst auch das sozamt zum teil zahlen würde übrigens)

mein leben: von wegen sozialhilfe. du weisst aber, dass, wenn man erwerbstätig ist statt sozialhilfebezüger, selbst wenn man 1000.-- mehr zur einkommen hat, am schluss nicht mehr im portemonnaie bleibt? konkret: angenommen ich wäre sozhilfe bezüger: grundbedarf für 3 personen ist glaubs 1800, +miete, +kk = 3000+hortkosten+freibetrag = ca. 3600.
um ende monat gleich viel oder wenig im portemonnaie zu haben, müsste ich 4600 netto einkommen haben, weil man selber mehr aus dem eigenen sack zahlen muss (zbsp selbsthbehalt von arztbesuchen, steuern sind auch höher usw). habe ich imfall nicht. ich lebe aber gut. um ehrlich zu sein, ich wüsste gar nicht wo ich mich überhaupt einschränken muss. ich hätte höchstens mehr luxus.

@wollihood
Du bist sehr grosszügig gegenüber den asylsuchenden... die Realität sieht anders aus, auch für die CH-Sozialhilfebeziehenden.
Einer alleinstehenden CH-SozialhilfebezügerIn werden 960.- Grundbedarf zugestanden zuzüglich Wohnung und Krankenkassenkosten, wobei der Betrag der Wohnung beschränkt ist auf ca. 1100.- in Zürich sowie das Minimum vom Minimum bei der KK. Im weiteren gibts einen Freibetrag vom Erwerbseinkommen in der Höhe von 400.- bis 700.-, wegen der Motivation. Alles andere gibts nur auf Antrag und Pittipätti.
Zu sagen ist, dass das Vermögen auf höchsten Fr. 4000.-- geschrumpft ist von SozialhilfebezügerInnen.
Einer 4köpfigen Familie wird 2054.- Grundbedarf pro Monat zugestanden, eine alleinerziehende Person mit drei Kindern erhält noch etwas weniger als ein Ehepaar mit zwei Kindern, sowie Wohnkosten bis ca. 1700.- in Zürich plus Minimalst-KK sowie allfällige Freibeträge für Erwerbseinkommen. Auch da ist das Vermögen analog geschrumpft.
AsylantInnen mit NEE (Nicht Eintretens-Entscheid), die die wegen zuwenig/keinen Papieren und/oder nichtfunktionierendem Herkunftsstaat nicht ausreisen können aber auch nicht hierbleiben dürfen, erhalten 8.- pro Tag in Form von Migrosgutscheinen zum Le ben, also nicht nur zum Essen sondern inkl. Hygiene usw. und müssen damit auch das Billet finanzieren, um einmal pro Woche ihr Geld abholen zu gehen - hast du schon mal ein Zugbillet mit Migrosgutscheinen bezahlt?
Zudem müssen sie wöchentlich die Unterkunft wechseln. Finanziert wird ein Massenschlag sowie die absolut medizinischen Notfälle.
Oder aber es wird das Luxussozialhilfeprogramm finanziert namens Beugehaft, wenn sie ohne Ausweis "aufgegriffen" werden.... dafür hats immer genügend Geld vorhanden, auch in der Schweiz.
Erwerbstätig sein dürfen sie nicht, sondern im Gegenteil, teilweise wurde erwerbstätigen Personen verboten zu arbeiten und sie mussten von Nothilfe leben nach x Jahren Aufenthalt in der Schweiz! Auch Gratisarbeit ist nur beschränkt möglich...
Vielleicht kennst du den Film Terminal von Steven Spielberg aus dem Jahr 2004?
Irgendwie ähnlich.
Ähnlich ist es bei Asylsuchenden, die noch keinen Entscheid haben. Auch die werdern häufig in Massenunterkünften untergebracht, können sich die Bleibe nicht aussuchen und sie haben ein "Taschengeld", mit dem sie ihren Lebensunterhalt bestreiten müssen, kommen nicht auf die Betragshöhe von Sozialhilfebeziehenden. Auch sie dürfen nicht bzw. nur ganz beschränkt erwerbstätig sein.
Ich meine, durchschnittliche Studibudgets sind in der Höhe den Sozialhilfegeldern nicht unähnlich, tendenziell etwas tiefer, wegen der tieferen Wohnkosten in WGs. Doch die Zeit ist absehbar, wenn sich die Situation ändern wird und der Teil Studium einer reguläre Erwerbstätigkeit platz macht.

(deine schreibe tönt so - hüstel - männlich ... aber vielleicht übermannt mich auch nur der eisprung. ja ich weiss ich weiss....tschuldigung auch...)

uah schock, du bist weiblich oder homosexuell?