Lieber Herr Patrick Liotard-Vogt

Ich bin älter als Sie, aber ich sieze Sie höflichkeitshalber trotzdem gerne.
Ich habe einen Beitrag am SF über Sie gesehen. Und ich muss schon sagen, beeindruckend, wieviel Geschäftssinn Sie in Ihren jungen Jahren bereits entwickelt haben. Sie scheinen den richtigen Riecher für gewinnbringende Geschäfte zu haben. Chapeau.
Scheinbar gibt es in Ihren Kreisen einen Markt für beispielsweise Handdesinfektionsmittel, das besonders schön verpackt ist und 15 Stutz kostet, statt den Plastikfläschelchen für 5 Stutz, die man in der Apotheke bekommt. Ich verstehe zwar nicht, wie, aber Sie scheinen damit einen anständigen Profit erzielt zu haben.
Sie investierten in 7 Jahren in über - so heisst es - 50 Ideen, ganz gross dabei sind Sie in 10 Geschäften. Und besonders gut läuft die Wolds-Finest-Member-Card, die Sie mit als erstes entwickelt hatten. Eine Karte für die oberen 10'000, um exklusive Eintritte in Clubs, Hotels (ich meine, ein Zimmer für 1000 statt 1700 CHF mit dieser Karte zu bekommen, ist schon ein enormer Rabatt) usw. inkl. einer "Sonderbehandlung" zu erhalten.
Kurz und gut, Sie haben zwar einen kurzen, aber dennoch beeindruckenden Lebenslauf vorzuweisen.
Was ich Sie gerne fragen wollte, ist folgendes: Sie haben in den letzten paar Jahren soviel Geld gescheffelt als eine Art Vorzeigekapitalist. Haben Sie sich schon mal überlegt, auch in Non-Profit-Projekte zu investieren? Sicher fragen Sie sich nun, warum sollte ich soetwas tun, was springt für mich dabei raus? - Nun, um ehrlich zu sein, nicht viel. Zumindest nichts von materiellem Wert.
Ich hätte da sehr viele Geschäftsideen für Sie parat! Zum Beispiel, wie man Arbeitslose unterstützen könnte, sich wieder in den Arbeitsmarkt zu reintigrieren. Oder wie man straffällige Jugendliche besser resozialisieren könnte. Oder aber wie man beispielsweise das Problem der Obdachlosigkeit - von dem Sie an der Goldküste wahrlich wenig zu sehen bekommen werden - mit ein paar Mitteln angehen könnte. Wie man z.B. Jugendlichen ohne berufliche Perspektive aus sozial schwachen Schichten auf die Spur bringen könnte - oder wohlstandsverwahrloste junge Menschen, die keinen Sinn in ihrem Leben sehen.
Bei Interesse dürfen Sie sich gerne über die Messagebox mit mir in Verbindung setzen.
Es grüsst Sie herzlich und hochachtungsvoll
Mary-Jane Louis