Kommentare

bisigaggi?
ja genau. früher war alles besser. da sagten wir noch schiisdräck. in dialekt. jawoll

Anisum, es ist doch so, dass wir Schweizer verschiedene Dialekte sprechen. Und wenn ich meine, dass die Städter eher dazu neigen, den eigenen mit englischen, deutschen Ausdrücken zu vermischen, ist es doch so? Das Scheisse-Wort wird all überall auf deutsch gesprochen, oder wie würdest du es in deinem Dialekt aussprechen? Geht nicht, jedenfalls auf Berndeutsch habe ich's noch nie gehört.

Jäähhh Marie, das würd ich jetzt wirklich gerne sehen (resp. hören), wenn sich die Bündner Bergler/Ländlern mit denjenigen aus dem Wallis um den "echten Schweizerdialekt" prügeln... und wehe, die Dörfler vom Mittelland wollen auch noch mittun... ;-)
Und Marie, stört Dich das Wort, resp. das vermehrte Auftreten, weil es ein vulgäres Wort ist, oder weil es vermeintlich ein un-schweizerisches ist?

gibt es denn das echte Schweizerdeutsch überhaupt noch? Da müsste schon jemand Kurse an der Volkshochschule anbieten. Jedenfalls in den Städten hört man kein reines Schweizerdeutsch mehr. Vielleicht auf dem Lande, in den Berggemeinden. Fällt euch zum Beispiel auf, wie oft das Wort . Scheisse im Gebrauch ist, schon fast "eingebürgert" ?Und plötzlich ist es gang und gäbe, dies Wort, welches ein Unwort ist, zu gebrauchen. Niemanden stört es wirklich noch, das Wort zum Mund heraus zu lassen, wenn etwas Sch....ist.

@dawald und qix: "Genau richtig, qix, das Schweizerdeutsche muss endlich als Sprache anerkannt werden!" Nun gut, und wie setzt Ihr das um? Welches ist der "Referenz-Dialekt"? Also nach welcher Lautung werden die Worte geschrieben? Ich glaube, bis sich die Dt-Chler geeinigt haben, ist das 22 Jh. angebrochen... ;-)
"Es sind weiss Gott schon genug Sprachen ausgestorben." Frage zum Verständnis: ist das Mittelhochdeutsch Deiner Meinung nach "ausgestorben" oder hat es sich einfach zum NHD weiterentwickelt?

Genau richtig, qix, das Schweizerdeutsche muss endlich als Sprache anerkannt werden!
Es ist nämlich ein politischer Entscheid, ob eine Sprache als solche anerkannt wird, so ist das Flämische, die eine Sprache der Belgier, dem Holländischen bedeutend näher als das Schweizerdeutsche dem Hochdeutschen...
Sprachwandel finde ich super, es ist ja gerade das Kennzeichen einer lebendigen Sprache dass sie etwa neue Ausdrücke aufnimmt, aber um sich zu wandeln muss sie beherrscht werden, und genau das ist in der Schule zu fördern statt zu unterdrücken!
Es sind weiss Gott schon genug Sprachen ausgestorben und schon ennet dem Rhein sind die alemannischen Dialekte zumindest in den Städten weitgehend verschwunden.

sprache verändert sich ständig, das finde ich auch. vorallem junge leute "importieren" allerlei ausdrücke ins schweizerdeutsche, das macht die sprache lebendig und dem heutigen zeitgeist angepasst. zudem ist schweizerdeutsch nicht die sprache der schweizer sondern lediglich der deutschschweizer! ich bin im tessin aufgewachsen, zweisprachig, weswegen ich auch fliessend schweizerdeutsch rede. doch was ist mit denjenigen tessiner, bei denen das nicht so ist und in die deutschschweiz kommen? was mit den welschen? ich finde in "offiziellen" und "formellen" situationen, wo die verschiedenen kulturen aufeinandertreffen, zeugt es von respekt, wenn man in einer allgemein verständlichen sprache spricht. das wäre hochdeutsch. arbeitet man (in der deutschschweiz) in einem internationalen umfeld wird dies schnell zu englisch, was ich persönlich als eine grosse (sprachliche) bereicherung empfunden hab. die welt wird globaler, je länger je mehr treffen kulturen aufeinander, viele menschen wachsen bereits mehrsprachig in verschiedenen ländern auf. ich persönlich möchte mich dem öffnen und mich mit diesen menschen verständigen können! das ist extrem interessant und bereichernd! deswegen verlerne ich noch lange nicht schweizerdeutsch! dafür kann ich aber auch sehr gut englisch, hochdeutsch, italienisch und französisch. wenn das kein mehrwert ist!!!

...die svp lässt grüßen. Na servus!

Und noch als Nachtrag, vielleicht wäre es sogar sinnvoll in Zukunft Englisch als Schriftsprache zu benutzen, dann sind wir das Problem mit dem Hochdeutschen los und Englisch sprechen paar 100 Millionen mehr.

Sprachen sind Kultur und Identität, lokal (geographisch) und global (demographisch) verankert.
In anderen Ländern und Gegenden käme niemand auf die Idee die eigene Identität hintan zu stellen. Der Immigrierende hat sich anzupassen - er muss ja nicht kommen.
Der gespaltene Sprachgebrauch," Hochdeutsch" als Schriftsprache und Dialekt zum Ausdruck ist eine Deutschschweizer Eigenheit. Es wäre aber an der Zeit CH-D ganz klar als eigene Sprache anzuerkennen. "Locals" geniessen einen Konkurrenzvorteil indem sie die lokale Sprache beherrschen, dies motiviert zur Integration. Das Erlernen der lokalen Sprache gilt allgemein als Beweis der Integrationswilligkeit.
Bevorzugung fremder Sprachen ist nichts anderes als eine BENACHTEILIGUNG der einheimischen Bevölkerung.
Deshalb gehört Dialekt auf den Spielplatz, in den Kindergarten und in die Sitzung.
Wenigstens eine Sprache sollte wirklich "sitzen".
Excellentem beherrschen weiterer Sprachen gibt die klare Begrifflichkeit Grundlage.

@ristretto: Jup, da gebe ich Dir recht und ziehe mein Gebäude-Vergleich sofort zurück ;-)

anisum, auch gebäude und quartiere und städte sind nicht statisch, sondern wandeln sich ;-)
das problem das jemandem beizubringen, ist aber dasselbe wie mit der sprache...

Niemanden stört es, dass die Dinosaurier ausgestorben sind.
Wer weint denn schon dieser Halskrankheit nach?

Gell DaWald, ich schreibe angriffig, meine es aber nicht so... (und gell, ich schreibe von pessimistischer Sicht, Dich und Dein Wesen kenne ich ja viel zu wenig für eine Einschätzung...)
Zurück zum Thema:
"Von Sprachzerfall spreche ich wenn man sagt "gömmer iichaufe man" statt "chumm gömmer go poschte" also wenn mit vereinfachter Grammatik gesprochen wird und wie gesagt mit reduziertem Wortschatz..." Das nennt sich Sprachökonomie und fand ebenfalls schon immer statt. In der Forschung (welche ja nicht stattfindet *gg*) wird übrigens oft folgendes Beispiel verwendet: anstatt "gömmer i dMigros" heissts nur noch "gömmer Migros"; oder die zunehmende Vernachlässigung von Gross-Kleinschreibung (so glaube ich zB, dass diese bei der nächsten Rechtschreibereform - also so in ca 50-60 Jahren - abgeschafft wird).
Aber all dies sind nicht Dinge, die nicht passieren, weil irgendjemand die Sprache aktiv verschandeln will, sondern sie sind Abbild von Gesellschaft und Zeitgeist...
"der Ersatz schweizerdeutscher Wörter durch eigentlich Deutsche, also müsste man vielleicht Germanizismen sagen." sorry, das macht nicht gerade viel Sinn, dass CH-Deutsce gehört genauso wie das Deutsche zu den germanischen Sprachen. Aber das CH-Deutsche ist viel mehr durch romanischen Sprachen verfälscht worden (Du siehst also, wenn schon, denn schon beobachtest Du ein "Back to the roots" ;-) )
"aber es gibt typisch schweizerdeutsche Merkmale die die Dialekte ännet dem Rhein eben nicht haben, etwa das starke "ch"" Auch das stimmt nicht (vgl. ich- und ach-Laut im Dt., oder die verschiedenen phonetischen Variationen von "ch")
"wir müssen ihm genau so Sorge tragen wie etwa dem berner Münster!" Und genau hier widerspreche ich: Sprach ist eben nichts Statisches (wie ein Gebäude), dass man "ewig gleich erhalten kann"; sie wandelt sich, ob wir wollen oder nicht...

Es wäre mur nicht recht wenn das Schweizerdeutsche verschwinden würde.
Wir nannten sie unsere "Muttersprache", also wo sind die Mütter??
Bei mir wurde in der Schule Schweizerdeutsch geredet, aber niemals als Sprache geschult.
Konsequenz: Einwanderer ja = Muttersprache anders!
Wie wir wohl alle feststellen können, ist die Schriftsprache bei einigen zu kurz gekommen.