Machtgames und der Frieden

Vorwort: Die Essenz dieses Textes ist am Schluss in den Klammern erwähnt. . Letzte Woche, als ich in der Nacht mit dem Velo durch Zürich fuhr, kam mir die Idee, ich könnte doch wieder mal hier was schreiben. Etwas über Machtkämpfe und Frieden. Bevor ich letzte Woche in dieser Nacht mit dem Velo losfuhr habe ich gesehen, wie eine Gruppe gegenüber einer anderen Gruppe ihre Macht ausübte. Die eine Gruppe nenne ich GdI (Gruppe der Institution) und die andere Gruppe GmeH (Gruppe mit eingeschränkter Handlungsfreiheit). Ich habe die Gesichter der Mitglieder der GdI studiert und die waren mehrheitlich neutral. Diese Mitglieder der GdI taten einfach ihren Job, weil sie dieser Institution angehörten, die unsere Gesellschaft kreiert hat. Eines der Mitglieder dieser GdI hat gegrinst. Es war ein hämisches Grinsen. Dieses Mitglied der GdI fühlte sich als Mitglied der GdI in einem sicheren Rahmen Macht über die GmeH ausführen. Ihm gefiel es, diese Macht auszuüben. Es tat ihm sehr wahrscheinlich gut. Es gibt Gefühle, die fühlen sich einfach hässlich an, lassen die Muskeln verspannen und blockieren den Energiefluss. Das Hineinfühlen in das Grinsen dieses Mannes war ein hässliches Gefühl. . Lange, lange her (ich war zirka 17 Jahre alt) habe ich während einer Ferienzeit voller Höhenpunkte hier in der Schweiz ein Gespräch mit einem Offizier geführt, der gerade aus dem Kriegsgebiet kam, welches damals in den Medien am präsentesten hervorstach. Ich habe ihn gefragt, wie er handle, wenn der Andere die Pistole auf ihn gerichtet hätte. „Klarer Fall“, erwiderte er. „Auge und Auge. Zahn um Zahn.“ Damals habe ich dann diese Aussage an Freunde, Bekannte und anderen weitererzählt. Ich habe mich vorhin gefragt, warum ich das damals immer wieder gemacht hatte. Fühlte ich mich cool, dies weiterzuerzählen? Oder war ich einfach mit dieser Aussage nicht so ganz einverstanden und in dem ich es weitererzählte suchte ich eine Lösung dazu? . Die Lösung dazu habe ich nun gefunden: Stell dir mal vor du bist in einem Rebellenkampf verwickelt irgendwo in Afrika. In einem Machtkampf irgendwo in Amerika in einer diesen gefährlichen Gegenden. Oder sonst in einem Machtkampf in Brasilien, in Mexiko, Venezuela, in Russland oder irgendwo auf dieser Welt und du hast die Pistole auf einen Menschen gerichtet und er auf dich. Es geht um Leben und Tod. Wie viel Mut braucht es zu schiessen und den anderen zu töten? Wie viel Mut braucht es die Pistole sinken zu lassen und die Munition rauszunehmen? . (…) Der nicht geschriebene Text in den Klammern beschreibt den Moment, wo der Andere auch die Pistole sinken lässt und beide den Frieden leben. Ich überlasse es dir, dies dir auszumalen und nachzuempfinden.

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winnenden

seit ich gestern von dem schrecklichen ereignis in winnenden gelesen habe, fühle ich mich... ich weiss nicht wie... diesmal ist es nicht im fernen amerika, sondern hier in nächster nähe passiert, dass ein mensch einfach durchdrehte. es geht dabei nicht um den leichten zugang zu den waffen, den der schüler angeblich hatte. das ist ein ANDERES thema! dazu möchte ich nur sagen: wir müssen nicht die folgen bekämpfen, sondern die ursache! und die ursache ist, dass ein mensch verzweifelte! es geht um die frage, was brachte ihn dazu? und wie ich schon in der nacht vermutete, wird jetzt auch bereits das wort mobbing laut. ich bin mutter einer - gottseidank - nicht mehr schulpflichtigen tochter. was ich währender ihr schulzeit miterlebt habe, ist der blanke horror. angefangen von brutalster seelischer und auch körperlicher gewalt zwischen den schülern bis hin zu ignoranz und unfähigkeit der lehrer ist die ganze palette dabei. lehrer, die ihren beruf als job betrachten und nicht als berufung, ist das eine. lehrer, die total ausgebrannt sind und von nirgends her unterstützung bekommen, das andere. und die schüler, auf die der ganze druck von oben, weitergegeben wird. die schule? das ist schon längst eine abricht- und gleichschaltungsinstitution für die wirtschaft. die schüler werden abgerichtet für das was die wirtschaft grad braucht. inklusive mobbing. wer nicht mobben kann, kommt nirgends mehr hin. und vor allen dingen pflegeleicht müssen sie sein, die zukünftigen arbeitnehmner. ja nicht wirklich selber denken und aufbegehren, wenn unrecht geschieht. ein UBS-skandal ist das beste indiz für diese gesellschaft. wieviele arbeiten dort und merken schon lange, das etwas nicht mehr stimmt? sie merken es schon, aber wird heute nur noch mit angst operiert und das beginnt schon in den schulen. wo angst ist, kann keine gesunde gesellschaft gedeihen. eigentlich sollte sic?h doch ein 17-jähriger auf das leben freuen! doch dass er das kann, sind die älteren verantwortlich und die haben sich schon seit sicher zwei generationen vor ihrer verantwortung gedrückt. verantwortung übernehmen, heisst auch mal einem sogenannten «oberen» zu sagen: so nicht! und dann dafür auch einstehen,besonders wenn es zum schutz der eigenen kinder geht. was heute an schulstoff in einer sekundarschule bewältigt werden muss, hatte ich seinerzeit nicht mal im gymnasium. und das alles immer innert noch weniger schulstunden. 12stunden «arbeitstage» sind für einen sek-a-schüler heute normal. und wird erwartet! wenn die jungen da stehen und sagen: «ich kann nicht mehr!» heisst es von den eltern meistens:«das ist halt so. da musst du durch!» dass da noch ganz andere faktoren mitspielen wie die pubertät, die schon eine achterbahnfahrt für sich ist, wird einfach ignoriert. es ist kein platz mehr für wirkliche persönlichkeitsentwicklung. die kinder sind noch wirklich noch kinder, zu dem zeitpunkt wo sie von den lehrern her bereits in einen unnatürlichen konkurrenzkampf um die lehrstelle gedrängt werden. mit 14 schon so schwerwiegende entscheidungen treffen, das konnten wir damals auch nicht. und dann wundert man sich, wenn die jugendlichen zu drogen, medis und alkohol greifen! für mich herrscht in den schulen so viel verzweiflung an allen ecken und enden, da wundert es micht nicht mehr, wenn einer durchknallt. ich selber kenne burnout aus meinem eigenen leben. es gibt eine stufe, da fühlt man nichts mehr und ich bin sicher, so ging es diesem jungen. äusserlich heile welt und innendrin totale verzweiflung. ob wir erwachsenen aufwachen?

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